BMWs E-Bike-Studie BMW i Vision AMBY: Ausbrechen dank Geofencing

Mit BMWs E-Bike-Konzept AMBY soll man dank lokaler Geschwindigkeitssteuerung urbane Radwege benutzen dürfen, aber "auch mal aus der Stadt ausbrechen" können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 76 Kommentare lesen

Das Konzept-E-Bike AMBY in seiner Erscheinungsform als Pedelec auf der IAA Mobility 2021

(Bild: Florian Pillau)

Lesezeit: 3 Min.

Einen Ausbruch aus festen Kategorien schlägt BMW mit dem E-Bike-Konzept AMBY vor. Eine lokale Geschwindigkeitssteuerung soll die Benutzung von Radwegen, innerstädtischer oder Landstraßen erlauben.

Unter fünf unterschiedlichen Konzeptfahrzeugen, mit denen BMW auf der IAA Mobility zum Denken neuer Möglichkeiten individueller Mobilität anregen will, ragt die E-Bike-Studie AMBY besonders hervor. Visionär daran ist, dass das Highspeed-Pedelec verschiedene Fahrzeugklassen überdecken soll.

Die E-Bike-Version (rechts) hat einen größeren Akku. BMW schweigt zu seiner Kapazität.

(Bild: BMW)

Der Vorteil wäre die Benutzung neuer urbaner Radwegenetze, ohne auf eine hohe Überlandgeschwindigkeit verzichten zu müssen. BMW stellt sich dazu eine Freigabe oder Limitierung über Geofencing vor. Der Name AMBY entsteht folgerichtig aus einer Abkürzung für "Adaptive Mobility".

Das E-Bike ist grundsätzlich als Pedelec "BMW i Vision AMBY" oder als E-Bike "BMW Motorrad Vision AMBY" ausgelegt. Bei ersterem muss stetig getreten werden, um Beschleunigung oder Antrieb als Unterstützung abzurufen, letzteres bewegt sich wie ein Motorrad selbsttätig auf Drehgriffeingabe und hat daher Fußrasten.

Die Version von BMW Motorrad auf der IAA Mobility 2021

(Bild: Florian Pillau)

Gemeinsam ist beiden ihr E-Antrieb mit drei Geschwindigkeitsstufen für verschiedene Straßenarten: Er ist limitiert auf 25 km/h für Radwege, auf 45 km/h für innerstädtische Straßen und bietet bis zu 60 km/h Höchstgeschwindigkeit außerorts oder auf mehrspurigen Straßen. Wo AMBY wie schnell fährt, soll eine App auf dem Smartphone des Benutzers festlegen.

Die Pedelec-Version des AMBY auf der Straße

(Bild: BMW)

Für denkbar hält BMW in diesem Konzept die Erkennung von Position und Straßentyp. Geofencing in Kombination mit den detaillierten Daten des Kartendiensts HERE könnte die Höchstgeschwindigkeit automatisch anpassen. BMW nennt das "modulares Geschwindigkeitskonzept" und regt an, rechtliche Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.

Mit Schmackes durch die St.-Anna-Straße im Münchner Lehel.

(Bild: BMW)

Mit 2 kWh ermöglicht der Akku im Pedelec eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern im 25 km/h-Modus, 180 bei 45 und 75 bei 60 km/h, beim E-Bike 110 Kilometer. Innerhalb von drei Stunden soll er sich vollständig laden lassen. Zur Kraftübertragung setzt BMW beim Pedelec auf einen wartungsarmen, leisen Zahnriemen, das E-Bike fährt mit Kette. 120 Millimeter Federweg vorn und hinten sind es beim Pedelec, auf dessen 27,5-Zoll-Felgen wegen der höheren Geschwindigkeiten größere und breitere Reifen als üblich montiert sind, beim E-Bike ist es eine Mischbereifung mit 26 Zoll vorn und 24 hinten.

Das Rückgrat mit Akku und Antrieb. BMW wollte nicht auf eine Einarmschwinge verzichten, obwohl sie an einem Pedelec keinen Nutzen bringt.

(Bild: BMW)

Der Radstand ist fürs Pedelec mit 1160 mm angegeben, das Gewicht mit 30 kg. Das E-Bike soll 65 kg schwer sein. Die für eine Studie recht detaillierten Angaben lassen zwar auf einen fortgeschrittenen Entwicklungsstand schließen. Ob und wann daraus ein Produkt wird, weiß BMW noch nicht.

(fpi)