Das am häufigsten gespendete Gewebe – Statistik der Woche

Rund 7500 Menschen erhielten im letzten Jahr Gewebespenden. Um was für Gewebe es sich zumeist handelt, zeigt die Infografik.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Gewebespenden

(Bild: Statista)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) vermeldet einen Anstieg von rund 12 Prozent bei den Gewebespenden im Jahr 2023. Mit insgesamt 3.475 Spenden, davon 87 Prozent von Herz-Kreislauf-Verstorbenen, konnte die DGFG 7.503 Patienten mit Gewebetransplantaten versorgen.

Die Augenhornhaut bleibt das am häufigsten gespendete Gewebe – 6.656 Präparate wurden 2023 Spendern entnommen, um das Augenlicht von 3.352 Menschen zu retten. Herzklappen sind die zweithäufigste Art der gespendeten Gewebe mit rund 494 Spenden. Trotz gestiegener Organspenden bleibt jedoch ein Mangel an Herzklappen bestehen, weshalb die DGFG den Ausbau der Spende bei Herz-Kreislauf-Verstorbenen vorantreibt. Auch die Spende von Knochen, Sehnen und Bändern gewinnt an Bedeutung. Im März 2022 wurde das muskuloskeletales Gewebespendeprogramm gestartet und zeigt bereits erste Erfolge.

(Bild: Statista)

Besonders hervorzuheben ist das vermehrte Interesse an der Anwendung von Amnionmembranen in der Wundversorgung. Zwölf erfolgreiche Anwendungen im Jahr 2023 belegen die vielseitigen Möglichkeiten dieses aus der Plazenta gewonnen Gewebes, das zum Beispiel bei schweren Wundheilungsstörungen und Verbrennungen eingesetzt wird. Die DGFG erwartet eine steigende Nachfrage nach Amnion im Jahr 2024.

Die meisten Gewebespenden im Jahr 2023 kamen aus Niedersachsen. 539 Präparate lieferte das Bundesland laut Statistik der DGFG. Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern folgen mit jeweils mehr als 400 Gewebespenden. Besonders gering war die Zahl der Spenden aus Rheinland-Pfalz (18) und Brandenburg (28).

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

)

In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Etwa sieben von zehn Spendern waren zum Zeitpunkt ihres Todes älter als 65. Nur etwa jede zehnte Spende kommt von Personen unter 55 Jahren. Das zeigt, dass die Gewebe selbst im fortgeschrittenen Alter noch für eine Transplantation in Frage kommen und anderen Menschen das Leben retten können beziehungsweise Lebensqualität zurückgeben können.

(jle)