Diesel aus Klärschlamm: Warum das den Verbrenner nicht retten wird

Das Fraunhofer-Institut betreibt seit 2017 ein Projekt zur Herstellung von Treibstoffen aus Klärschlamm. Lässt sich daraus ein Geschäftsmodell entwickeln?

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(Bild: Fraunhofer UMSICHT)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Clemens Gleich
Inhaltsverzeichnis

Kraftstoffe werden derzeit fast ausschließlich aus Rohöl gewonnen, doch alternativlos ist das nicht. Es gibt verschiedene Verfahren, mit denen sich Treibstoffe auch auf anderem Weg herstellen lassen. Sie alle haben allerdings eines gemeinsam: Sie sind Nischenlösungen, die absehbar kaum nennenswerte Anteile auf dem Markt erreichen werden. Das hat verschiedene Gründe, die wir in dieser Artikelreihe beleuchten wollen.

Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Methoden, um flüssige Treibstoffe künstlich herzustellen, und beileibe nicht alle davon setzen auf Strom und Elektrolyse, wie es bei eFuels der Fall ist. Das Fraunhofer-Institut "UMSICHT" untersuchte im Projekt "TO-SYN-FUEL", wie sich Treibstoff aus Klärschlamm gewinnen lässt. Zum kürzlich erschienenen Abschlussbericht hatte die Anlage in Hohenburg 50.000 Liter Synthese-Rohöl aus 500 Tonnen getrocknetem Klärschlamm hergestellt. Fraunhofer ist zuversichtlich, dass in der Technik diverse Geschäftsmodelle stecken könnten.

Zunächst jedoch etwas Kontext, um die Erwartung zu dämpfen, dass Klärschlamm einfach – Bumms! – Erdöl ersetzen könnte. In Deutschland gibt es Potenzial für jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen getrockneten Klärschlamm. Wenn man daraus nur Diesel machen würde (wahrscheinlich werden es ja Diesel und Benzin in ihren typischen Anteilen sein), würde dieser Treibstoff maximal 6 Promille des Dieselverbrauchs aus 2022 decken (wir verbrannten 32,5 Mio. Tonnen). Wir haben es folglich mit einem kleinen Energie-Puzzlestück zu tun, nicht mit einer Generallösung für "alles weiter wie bisher". Für "alles weiter wie bisher" ist Erdöl alternativlos. Mit diesem Hinweis hinter uns: Schauen wir uns das spannende Puzzlestück einmal an!

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