Elektromobilität: Projekt "Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr"

Ein Branchenübergreifendes Konsortium hat einen Förderantrag zum Megawattladen von Lkw platziert. Das Projekt heißt HoLa wie "Hochleistungsladen".

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Elektro-Lkw Mercedes eActros

(Bild: Daimler)

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Den "Proof of Concept" für den batterieelektrischen Betrieb schwerer Nutzfahrzeuge auf definierten Routen soll ein Projekt mit Lkw-Schnelladern an einem Autobahnabschnitt liefern. Ein branchenübergreifendes Konsortium hat daher im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) einen Förderantrag zum sogenannten Megawattladen für Nutzfahrzeuge eingereicht, wie der VDA berichtet.

Die längst in Gang gesetzte Elektrifizierung des Güterverkehrs benötigt für die batterieelektrischen Lkw eine eigene Ladeinfrastruktur mit deutlich höheren Ladeleistungen als bei Pkw-Ladepunkten. Das Projekt "Hochleistungsladen im LKW-Fernverkehr" (HoLa) soll zunächst eine Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den batterieelektrischen Lkw-Fernverkehr an einer Demonstrationsstrecke zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet aufbauen.

Der praktische Betrieb soll Erkenntisse für den geplanten flächendeckenden Ausbau von Hochleistungsladeparks in Deutschland bringen und Vorlagen für die Ausgestaltung von Ladestandorten entwickeln helfen. Geplant sind zunächst vier Ladestandorte entlang der Bundesautobahn A2 zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet mit je zwei Hochleistungsladepunkten mit dem sogenannten Megawatt Charging System (MCS). Sie liegen an ausgewählten Autobahn-Raststätten sowie Logistikzentren und Betriebshöfen, um die typischen unterschiedlichen Anwendungsfälle beobachten zu können.

Im Konsortium mit 16 Partnern aus Industrie und Forschung unter der Schirmherrschaft des VDA übernehmen das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI die Konsortialführung. Die Technologieberatung P3 Automotive GmbH hat die Projektleitung inne. EnBW ist als Betreiber der Ladestandorte vorgesehen, die Ladeinfrastruktur sollen ABB, Heliox und Siemens liefern. Bereitstellung und Betrieb der Fahrzeuge obliegt Daimler Truck, MAN, Scania und Volvo.

Wissenschaftlich begleitet wird HoLa vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, der Universität Stuttgart, der Bauhaus-Universität Weimar und den Technischen Universitäten Berlin und Dortmund. Weitere Partner sind die E.DIS Netz GmbH, Ionity, Meyer & Meyer, Tank&Rast sowie die Netze BW GmbH.

Die Planung rechnet mit einer Projektlaufzeit von dreieinhalb Jahren, der Realbetrieb soll im Herbst 2023 beginnen. Die eingereichten Anträge werden in einem sogenannten beschleunigten Bewilligungsverfahren bearbeitet, um bei den bekannt langen Vorlaufzeiten von Infrastrukturprojekten möglichst viel zeit zu sparen.

(fpi)