Ford kündigt Elektroauto für 2023 an und investiert dafür kräftig in Köln

Aus dem Ford-Werk soll für rund 830 Millionen Euro das "Kölner Ford-Elektrifizierungs-Zentrum" werden. Das erste E-Auto soll auf Basis des MEB von VW entstehen.

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Auf Basis des Elektrifizierungsbaukastens von VW soll 2023 Fords erstes europäisches E-Auto entstehen.

(Bild: Volkswagen)

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Von
  • dpa

Ford will Elektroautos in Köln herstellen. In den kommenden zweieinhalb Jahren werde hierfür eine Milliarde Dollar (rund 830 Millionen Euro) in den Standort investiert, um ihn "zu modernisieren und zu verwandeln in das Kölner Ford-Elektrifizierungs-Zentrum", sagte Ford-Europachef Stuart Rowley am Mittwoch (17. Februar 2021).

In der zweiten Hälfte 2023 soll das erste Fahrzeug aus diesem Werk auf den Markt kommen. Es ist das erste Elektroauto des Konzerns, das in Europa gefertigt wird und für den Massenmarkt bestimmt ist. 2013 brachte Ford schon einmal eine Focus-Version als batterieelektrisches Auto heraus, dies aber in geringer Stückzahl und ohne Erfolg. Derzeit fertigt Ford in Mexiko mit dem Mustang Mach E ein Elektrofahrzeug in Form eines SUV.

In Köln dürfte es eher ein Kleinwagen sein. Der Baukasten samt Elektromotor und Batterie kommt von Volkswagen. Im Vergleich zur Konkurrenz ist Ford in Sachen E-Mobilität spät dran, nun soll zunächst mithilfe des MEB (Modularer Elektrifizierungs-Baukasten) von VW Tempo gemacht werden, um Ford wieder profitabel zu machen. In Köln, Saarlouis und Aachen will Ford – ebenfalls zu diesem Zweck – zwischenzeitlich insgesamt 5000 Stellen abbauen.

Spannend wird die Positionierung des neuen E-Autos, denn der geplante Start des neuen Elektroautos von Ford dürfte mit der Erweiterung des Volkswagen-Elektroauto-Angebots nach unten zusammenfallen. Volkswagen plant Nachfolger für die aktuell sehr gefragten VW e-Up, Skoda Citigo iV und Seat Mii electric. Auch in der Klasse darüber, in der VW Polo (Test) und Ford Fiesta (Test) angesiedelt sind, muss Volkswagen entscheiden, wie es weitergeht. Ähnlich wie Ford gibt es derzeit keinen VW in diesem Segment, der auch nur einen Hybridantrieb vorweisen kann. Schon durch die Flottengrenzwerte wird sich das Motorenangebot hier also drastisch verändern müssen.

(fpi)