JavaFX 8 – Grundlagen und fortgeschrittene Techniken

Anton Epples JavaFX-Buch bietet eine grundsolide und unterhaltsame Einführung in JavaFX, die nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern so weit hilft, dass sich nach der Lektüre auch professionelle JavaFX-Projekte realisieren lassen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Michael Müller

Anton Epple
JavaFX 8
Grundlagen und fortgeschrittene Techniken

dpunkt.verlag, 2015
XII + 283 Seiten, € 34,90
ISBN 978-3-86490-169-0

Die GUI ist tot. Es lebe die GUI. Nun Javas Swing ist zwar nicht tot, aber immerhin in die Jahre gekommen. JavaFX ist Oracles aktuelle Oberflächentechnik, bereits seit einigen Jahren etabliert und mit Java 8 nochmals erweitert. Anton Epple möchten mit dem Buch "JavaFX 8 – Grundlagen und fortgeschrittene Techniken" nicht nur eine Entscheidungshilfe für die Evaluierung von JavaFX liefern, sondern darüber hinaus auch die Grundlagen vermitteln.

Dabei steigt er mit dem Erstellen einer einfachen Anwendung ein, die grundlegende Elemente wie Scene und Stage aufzeigt und mit der Anzeige einer Twitter-Meldung endet. Und damit ist der Grundstock für ein durchgehendes Beispiel gelegt: In loser Folge kommt der Autor immer wieder darauf zurück, sodass im Laufe des Buchs ein recht anständiger Twitter-Client entsteht.

Nach diesem Einstieg geht es aber erst einmal um einzelne Konzepte, als da wären JavaFX Properties, die die altbekannten Bean Properties doch deutlich übertreffen, besonders in Verbindung mit den danach vorgestellten Möglichkeiten der Bindung von Eigenschaften oder Elementen untereinander. Sodann folgen Listener und JavaFX Collections, bevor Epple ein Oberflächenelement nach dem anderen vorstellt. Auch wenn sich das etwas schemenhaft anhört, schafft es der Autor dennoch, den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten, indem er anhand kurzer Beispiele die Verwendung der Elemente zeigt. Und dann wird die Twitter-App weiter entwickelt, wie auch am Ende des folgenden Kapitels die diversen Layoutmanager.

Mit der FXML genannten XML-Beschreibung der Oberflächen erlaubt JavaFX die Trennung von Code und Oberfläche, wobei sich Letztere mit dem SceneBuilder erstellen lässt. Bei Bedarf kann dies durch einem Designer erfolgen. Der SceneBuilder liest und schreibt FXML. Epple stellt dieses Format zwar kurz vor, bemerkt aber, dieses sei hauptsächlich für das Tool gedacht, der Entwickler müsse dies nicht unbedingt lesen.

Trennung von Code und Oberfläche und damit eine mögliche Entwicklung durch verschiedene Personen ist eine Sache. Eine andere ist die Trennung der Oberflächenelemente von ihrer Gestaltung. Hier hat JavaFX von HTML und CSS gelernt und erlaubt die Gestaltung mittels einer Spielart von CSS.

Der Autor führt den Leser auch in Themen wie Grafik, Nebenläufigkeit sowie der Einbindung anderer Medien, vornehmlich Audio und Video, ein. In JavaFX ist es recht einfach, einen HTML-Viewer zu erstellen. Das ergibt aber nicht einfach nur einen Browser im Selbstbau, sondern erlaubt die Interaktion von Java mit browserseitigem JavaScript. Und zu guter Letzt geht der Autor dann noch auf die Internationalisierung mit JavaFX ein. Das ist zumeist alte Java-Technik. Neu ist jedoch die Einbindung in FXML.

Das Buch zeigt nicht, wie man JavaFX bis zum Letzten ausreizt – dafür gibt es spezielle Titel. Aber es bietet eine grundsolide und meist auch unterhaltsame Einführung in JavaFX, die nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern so tief einführt, dass danach eigene, auch professionelle JavaFX-Projekte gut von der Hand gehen sollten.

Michael Müller
ist als Bereichsleiter Softwareentwicklung der InEK GmbH verantwortlich für Projekte im Web-, Java- und .NET-Umfeld. Daneben betätigt er sich als freier Autor und verfasst Fachartikel zu diversen Entwicklungsthemen sowie Buchrezensionen.

(Der dpunkt.verlag gehört zur Heise Gruppe, die auch heise Developer herausgibt; Anm. d. Red.) (ane)