Opel-Mutter PSA: Aktionäre begrüßen die Fusion mit Fiat Chrysler zu Stellantis

Auf einer einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten die Aktionäre des Opel-Mutterkonzerns PSA für die Fusion mit Fiat Chrysler (FCA).

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Ein Plug-In-Hybrid Renegade 4xe rollt dank Hybridantrieb legal in eine Fahrverbotszone.

(Bild: Fiat Chrysler)

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  • dpa
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Die Aktionäre des Opel-Mutterkonzerns PSA haben der Fusion mit Fiat Chrysler (FCA) mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Das teilte das Unternehmen nach einer außerordentlichen Hauptversammlung am Montag mit. Durch die Beschränkungen in Frankreich wegen der Covid-19-Pandemie gab es für die Anteilseigner keine Präsenzveranstaltung.

"Wir sind bereit für diese Fusion", sagte PSA-Konzernchef Carlos Tavares, der auch den neuen Verbund mit dem Namen "Stellantis" führen soll. Der Termin für den Zusammenschluss solle bald mitgeteilt werden. Der aus Portugal stammende Topmanager sagte, dass sich zwei gesunde Unternehmen zusammenschließen. "Das ist ein historischer Augenblick."

Die EU-Wettbewerbshüter hatten der Fusion im Dezember mit Auflagen zugestimmt. Mit dem Zusammenschluss soll der viertgrößte Autokonzern der Welt entstehen. Der neue Verbund mit großen Standbeinen in Europa und in Nordamerika wird 14 Marken führen, darunter sind Opel, Peugeot, Citroën, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo, Lancia, Abarth oder Dodge.

Fiat Chrysler und PSA setzten vor der Corona-Krise zusammen rund 8,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr ab und hatten einen Umsatz von 170 Milliarden Euro. Nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund waren 2019 größer.

Tavares bestätigte frühere Aussagen, wonach es jährlich Synergien im Umfang von fünf Milliarden Euro geben soll. Vor dem Ausbruch der Corona-Krise mit dramatischen Auswirkungen auf die Autobranche hatte er versichert, es sollten keine Werke geschlossen werden.

In seiner Rede lobte Tavares zwar die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern bei der Vorbereitung der Fusion, ging aber auf die Beschäftigung nicht im Detail ein. In französischen Medien hieß es, ein Restrukturierung des neuen Verbundes sei vor dem Hintergrund der Krise unvermeidlich. Allein in Frankreich waren nach Branchenangaben im vergangenen Jahr über 25 Prozent weniger Personenwagen neu zugelassen worden.

Tavares sagte, dass PSA und FCA gemeinsam besser aufgestellt seien. Die Branche ist mit einer Doppelbelastung aus Pandemie-Folgen und Technik-Umbruch konfrontiert, eine große Herausforderung ist beispielsweise die E-Mobilität.

Designierter Verwaltungsratschef des neuen Konzerns ist John Elkann (44), Enkel des legendären Fiat-Patriarchen Giovanni "Gianni" Agnelli (1921-2003). Wie die Regionalzeitung Le Parisien - Aujourd-hui en France berichtete, wird die Familie Agnelli mit rund 14,4 Prozent im neuen Konzern vertreten sein. Es folgt demnach die Familie Peugeot mit 7,4 Prozent. Der französische Staat sei über eine Beteiligungsgesellschaft mit 6,1 Prozent im Boot. Etwa zwei Drittel der Anteile seien im Streubesitz.

(fpi)