Physik: Der Dunklen Materie auf den Fersen

Die Suche nach den Bausteinen der Dunklen Materie startet schon bald in eine neue Phase. Neben alten Favoriten sind mittlerweile auch Außenseiter im Rennen.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Jäger der Geister-Materie

Die Physiker Gray Rybka (links) und Leslie Rosenberg glauben nicht an das derzeitige Modell für Dunkle Materie. Sie wollen einer Alternative nachspüren: den sogenannten Axionen.

(Bild: Mark Stone/University of Washington)

Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Wolfgang Richter
Inhaltsverzeichnis

Biegen wir jetzt auf die Zielgerade ein, oder sind wir schon aus dem Rennen? Diese Frage stellt sich in diesem Jahr für alle Forschergruppen, die nach den Teilchen suchen, aus denen die mysteriöse Dunkle Materie bestehen soll. Immerhin 85 Prozent der gesamten kosmischen Materie sollen aus diesem unbekannten Stoff bestehen, der zwar mit herkömmlichen Teleskopen nicht erkannt werden kann, sich durch seine Gravitationskraft auf die sichtbare Materie aber bemerkbar macht – zumindest in der Theorie.

Bislang galten sogenannte "Weakly interacting massive particles", also schwach wechselwirkende, massereiche Teilchen, als aussichtsreichste Kandidaten für die Grundbausteine der Dunklen Materie. Sie werden gemeinhin mit dem Akronym Wimp bezeichnet – das ist im Englischen ein Warmduscher. Mittlerweile witzeln Forscher jedoch, dass die Wimps so feige sein könnten, dass sie es vorgezogen haben, gar nicht zu existieren.

"So langsam werden die Geldgeber der Wimp-Experimente nervös", sagt Leslie Rosenberg und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Denn der Physikprofessor aus Washington sucht nach anderen Teilchen, sogenannten Axionen, die ebenfalls das Rätsel der Dunklen Materie erklären könnten.