Raumfahrt: Mini-Rockets für günstigere Starts

Immer kleinere Satelliten brauchen immer kleinere Raketen. Drei deutsche Start-ups wollen dabei aus der ersten Reihe starten.

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HyImpulse-Rakete

(Bild: Rendering: HyImpulse)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Alexander Stirn
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Leicht verspätet hat die Miniaturisierung auch das Weltall erreicht. Waren Erdbeobachtungssatelliten vor einiger Zeit noch so groß wie Busse, findet dieselbe Technik nun Platz in ein paar Schuhkartons. Allein das US-Unternehmen Planet hat fast 400 solcher Minisatelliten ins All gebracht. Sie liefern jeden Tag ein aktuelles Bild von jedem Ort auf der Landoberfläche der Erde. Andere Firmen wollen Unmengen kleiner Satelliten dazu nutzen, den weltweiten Schiffsverkehr zu überwachen oder Internet in den hintersten Winkel des Globus zu bringen.

Der Trend zu den geschrumpften Satelliten hat Folgen für die Raketen, die solche Späher ins All bringen sollen: Dickschiffe wie die europäische Ariane 5, die mehr als 20 Tonnen in den Orbit wuchten können, werden kaum noch benötigt. Stattdessen entstehen rund um den Globus kleine, flexible Raketen. 2021 soll ihr Jahr werden.

Microlauncher, Nanorockets oder schlicht Kleinraketen werden die Mini-Vehikel genannt. Allen gemein ist, dass sie zwischen einigen Dutzend Kilogramm und gut einer Tonne Nutzlast ins All bringen sollen. Die Erwartungen an die neuen Raketen sind hoch. So hoch, dass die Europäische Raumfahrtagentur Esa Ende 2019 – auf Initiative Deutsch-lands – sogar ein eigenes Förderprogramm aufgelegt hat. Insgesamt rund 30 Millionen Euro sollen bis zu drei Unternehmen für die Entwicklung und den ersten Start einer Kleinrakete erhalten.