Statistik der Woche: Lebensmittelverschwendung besonders in Privathaushalten

Deutschland liegt bei der Lebensmittelverschwendung im europäischen Mittelfeld. Unsere Infografik zeigt einige Facetten des Themas.

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Lebensmittelverschwendung

(Bild: Statista)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Jeder Deutsche verschwendet pro Jahr 131 Kilogramm Lebensmittel. Das geht aus einer Schätzung des Europäischen Statistikamts Eurostat hervor. Damit liegen Bundesbürger im europäischen Mittelfeld, wie die Statista-Grafik veranschaulicht. Die höchste Lebensmittelverschwendung pro Kopf gibt es in Zypern mit rund 400 Kilogramm. Auch Belgien und Dänemark liegen am oberen Ende der Skala. Kroatien und Slowenien (71 bzw. 68 Kilogramm) zeichnen sich durch eine vergleichsweise geringe Verschwendung aus.

(Bild: Statista)

In absoluten Zahlen beläuft sich die gesamte Lebensmittelverschwendung in der EU im Jahr 2021 auf über 58 Millionen Tonnen. Dabei fallen die privaten Haushalte besonders ins Gewicht: Mehr als 31 Millionen Tonnen "Frischmasse" fallen jährlich in den Haushalten an, was einem Anteil von 54 Prozent an der Gesamtmenge der verschwendeten Lebensmittel entspricht. Der zweitgrößte Verschwendungssektor (21 Prozent) ist die Lebensmittelverarbeitung und -herstellung.

Einige Gründe für den hohen Grad der Verschwendung in Deutschland zeigen sich anhand einer Umfrage von Danone und der Lebensmittelrettungs-App Too Good To Go. Der mit 58 Prozent der Befragten am häufigsten genannte Grund ist, dass Produkte aus dem Einzelhandel zu schnell schlecht geworden sind. Knapp zwei Fünftel der Befragten haben Essen weggeworfen, weil es einfach nicht mehr appetitlich aussah. Verwirrung und Unsicherheit in Bezug auf die Genießbarkeit von Produkten waren für 37 Prozent ausschlaggebend. Weitere 35 Prozent richten sich strikt nach dem angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum und entsorgen nach Ablauf die Waren.

Statistik der Woche

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shutterstock/3dmask

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Dabei liegt es für die meisten Menschen hierzulande auf der Hand, dass übermäßige Verschwendung der oberen Gesellschaftsschichten den Hunger in den unteren verstärkt. Rund 92 Prozent einer Umfrage des BMEL stimmten zu, dass eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen eine Lösung in Bezug auf die Ernährungsproblematik einer wachsenden Weltbevölkerung wäre.

(jle)