VW: Golf bekommt großes Soft- und Hardwareupdate

VW will den Ärger mit dem Infotainmentsystem im Golf mit einem Update beenden, von dem auch der Bestand profitieren soll. Neuwagen bekommen andere Hardware.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 122 Kommentare lesen

Die Unterhaltungselektronik auf Basis des dritten, modularen Infotainmentbaukastens von Volkswagen soll mit dem Update fehlerfrei sein.

(Bild: Clemens Gleich)

Lesezeit: 2 Min.
Von

Volkswagen versieht den aktuellen VW Golf mit einem großen Software-Update. Die künftig hergestellten Golf 8 erhalten neue Hardware- und Softwareelemente. Die bisher schon verkauften Exemplare bekommen die aktualisierte Software aufgespielt, sagte ein VW-Sprecher. Der Konzern will unter anderem die Sprachbedienung im Auto verbessern. Außerdem soll das System schneller auf Eingaben reagieren und insgesamt stabiler laufen.

Der Golf 8 hat seit Produktionsstart Probleme mit den gegenüber dem Vorgänger deutlich ausgebauten Software- und Elektronikfeatures, die nicht so reibungslos funktionierten wie versprochen. Vergangenes Jahr rief VW die Autos wegen Funktionsstörungen beim elektronischen Notrufassistenten in die Werkstätten. Immer wieder gab es Probleme unter anderem beim schlüssellosen Zugang, einer unverständigen Sprachsteuerung, der fehlerhaften Schildererkennung und Assistenzsysteme, die seltsam reagierten. Beschwerden häuften sich auch über ein zähes Arbeitstempo des gesamten Systems.

Ein erstes Update konnte die Probleme nur zum Teil aus der Welt schaffen. Nun, so verspricht es VW, soll alles fehlerfrei funktionieren. In künftig produzierten Golf-Modellen wird eine neue Hardware eingebaut. Teil davon ist eine deutlich leistungsstärkere GPU, die beispielsweise die Grafikdarstellung des Einpark-Assistenten ohne Ruckeln einblenden kann.

Der achte Golf (Test) war im Jahr 2019 an den Start gegangen. Auto Motor und Sport berichtete von 220.000 allein in Deutschland ausgelieferten Fahrzeugen bis November 2021, die nun in die Werkstatt sollen. Der VW-Sprecher wollte zur Zahl der Autos keine detaillierten Angaben machen. Es handle sich nicht um einen angeordneten Rückruf des Kraftfahrt-Bundesamtes, sondern um eine freiwillige Servicemaßnahme, sagte er.

Wechselte man im Leon in das Radiomenü und hatte dort zuvor mehr als fünf Sender abgespeichert, verschwand die erste Zeile fast komplett. Nicht tragisch, aber typisch für eine nicht ausgereifte Software. Solche Bugs sollten mit dem Update endgültig Geschichte sein.

(Bild: Franz)

Die Kunden werden voraussichtlich Anfang des ersten Quartals 2022 dazu angeschrieben. Da das Infotainmentsystem im Golf nicht over-the-air (OTA) aktualisiert werden kann, müssen die Besitzer einen Termin beim Händler machen. Vorerst ist nur vom Golf die Rede, doch die anderen Fahrzeuge im Konzern, die den Modularen Infotainmentbaukasten der dritten Generation (MIB 3) nutzen, dürften zumindest das Software-Update rasch auch bekommen, die verbesserte Hardware wird im Jahresverlauf sicher auch kommen.

(mfz)