Vorstellung E-SUV BMW iX M60: Mehr als überreichlich

BMW stülpt seinem schon in den beiden Standard-Versionen iX xDrive40 und iX xDrive50 wuchtigen Riesen-SUV iX jetzt ein Flaggschiff mit M-Insignien über.

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BMW iX M60

(Bild: BMW)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Christian Lorenz
Inhaltsverzeichnis

Der BMW iX M60 ist ein sogenanntes M-Performance-Modell. Wie die beiden anderen selbsternannten Premium-Hersteller aus Süddeutschland unterscheidet auch BMW zwischen den mit Schriftzügen der Motorsportabteilungen sportlich angestrichenen Topmodellen jeder Baureihe und tatsächlich von den Rennsportabteilungen weiterentwickelten, sportlichen Speerspitzen des Programms, die noch teurer, noch schneller, noch fahrdynamischer sind, allerdings auch weniger alltagstauglich sein können.

Der iX M60 ist als batterieelektrischer Luxuspanzer gedacht, für technologieoffene Großverdiener, die gern zeigen wollen oder müssen, was sie haben. Die noch vorläufigen, technischen Daten lesen sich für normale Menschen unfassbar bis übertrieben. Der iX M60 deklassiert den iX xDrive50 mit einer Maximalleistung von 455 kW, die für knapp zehn Sekunden in einem Boost für kurzzeitige Zwischenspurts zur Verfügung steht. Die Systemleistung der beiden Motoren, die einzeln 360 (hinten) und 190 kW (vorn) in den Ring werfen, liegt bei 397 kW. Zum Vergleich: Ein iX xDrive50 hat Motoren mit 190 und 230 kW verbaut und schafft insgesamt 385 kW.

Noch beeindruckender ist das Drehmoment des iX M60, das mit dauerhaft 1015 Nm und im Boost 1100 Nm mit Abstand größte Drehmoment, das jemals ein BMW auf seine Räder schickte. Die maximal 765 Nm, die der iX xDrive50 im Boost erreicht, wirken da fast etwas bescheiden. Der über 2,5 Tonnen schwere Wucht-SUV beschleunigt so in 3,8 Sekunden auf 100 km/h und wird bei 250 km/h abgeregelt, die beiden schwächeren iX-Varianten werden schon bei 200 km/h eingebremst. Nochmal sei darauf hingewiesen, dass alle genannten Werte in diesem Text noch vorläufig und geringfügige Änderungen noch möglich sind.

Mit einem kombinierten WLTP-Verbrauch von etwa 21,7 bis 24,7 kWh/100 km ist der Performance-iX laut vorläufigen BMW-Angaben in Anbetracht von Leistung und Fahrzeuggewicht relativ sparsam. Der iX xDrive50 verbraucht 18 - 22,5 kWh/100  km. Die Batteriekapazität ist bei beiden Modellen mit brutto 111,5 kWh bzw. netto 105,2 kWh identisch. Das reicht laut vorläufiger BMW-Angabe im M60 für maximal 566 km im Vergleich zu bis zu 631 km beim xDrive50 (WLTP). Mit einer maximalen Ladeleistung von 200 kW Gleichstrom gehören die beiden stärksten iX-Modelle von BMW zu den performantesten Ladern.

Aufladen von Elektroautos

Der Ladezustand der Batterie soll sich so im Idealfall beim BMW iX M60 in rund 35 min. von 10 auf 80 Prozent erhöhen lassen. Außerdem verspricht BMW, dass man an einer Schnellladestation bei einem SoC von zehn Prozent in zehn Minuten eine Reichweite von 150 km nachladen kann. An Wechselstrom sind einphasig bis zu 7,4, dreiphasig bis zu 11 kW möglich. Vielleicht ringt BMW sich noch durch, einen 22-kW-Lader ins Angebot aufzunehmen, mit dem sich die weit verbreitete innerstädtische Ladeinfrastruktur optimal nutzen ließe.

BMW iX M60 (11 Bilder)

Der BMW iX M60 ist das sportliche Topmodell des BMW-Riesen-Elektro-SUV iX. Er bemüht sich um einen nachhaltigen Eindruck beim Nachbarn. Wer den wirklich großen Auftritt will, bekommt ihn hier für gut 130.000 Euro Einstandspreis.
(Bild: alle BMW)

Bei der Ausstattung sattelt der iX M60 noch einmal auf das ohnehin feudale Niveau des iX xDrive50 auf. Insbesondere Infotainment und Assistenz sind auf der höchsten Ausbaustufe, die BMW derzeit anbieten kann. Eine neue Sensorgeneration, ein Software-Stack und eine leistungsstarke Rechnerplattform sollen den iX M60 mittelfristig für autonomes Fahren auf Level 3 ertüchtigen. Noch ist es allerdings nicht soweit: Vortritt in dieser Hinsicht dürfte bei BMW der kommende 7er haben, der noch in diesem Jahr beim Händler stehen soll.

Ab Juni 2022 steht dort der BMW iX M60 und kostet mindestens 130.200 Euro, das sind 32.200 Euro mehr als ein BMW iX50 xDrive. Ein Porsche Taycan GTS Sport Turismo ist 2586 Euro teurer. Ein Tesla Model X Plaid hat trotz erheblich mehr Leistung einen geringeren Einstiegspreis von etwa 117.000 Euro. In dieser Klasse wird das mutmaßlich aber nur selten den Ausschlag geben.

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