Bei Anruf sparen? - Handy-Tarife aus dem Supermarkt

Wer sein Handy nur gelegentlich braucht, der entscheidet sich häufig für einen Prepaid-Karten-Vertrag. Die gibt es schon lange nicht mehr nur im Telefonladen, auch Lebensmittel-Discounter wie Lidl, Aldi oder Plus haben eigene Billigtarife im Angebot. Dort gibt es zwar meistens kein subventioniertes Handy zur Telefonkarte, doch die Tarife sind meistens günstig. Aber wie sieht es mit der Kostenkontrolle aus, kann der Kunde nachvollziehen, wie sein Guthaben verbraucht wurde und gibt es bei den Billiganbeitern versteckte Klauseln, die das Angebot dann doch noch unerwartet teuer machen?

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[b]Tarife aus dem Supermarkt[/b]

Handys gibt es schon lange nicht mehr nur im Telefonladen um die Ecke, auch in Supermärkten und Drogerien können Sie heute in die Welten des Mobilfunk-Telefonierens eintauchen. Ob Aldi, Penny, Rewe und Plus, ob Schlecker, Tchibo oder ganz neu Lidl [--] alle bieten Discount-Tarife fürs Telefonieren und das vor allem im Prepaid-Bereich. Mit einem Prepaid-Handy telefonieren Sie ein vorher gekauftes Guthaben ab und das kann durchaus Vorteile haben. Es gibt keine Vertragsbindung, keine Grundgebühr, keine Laufzeit und eine direkte Kostenkontrolle. Allerdings gibt es bei Prepaid-Tarifen kein subventioniertes Handy dazu.

[b]Drei Discount-Tarife im Vergleich[/b]

Viele Verbraucher sind verunsichert, denn die Tarifangebote sind vielfältig und unübersichtlich [--] und jeder behauptet der Günstigste zu sein.

[b]1. Lidl[/b][br] Das neue Lidl-Angebot ist seit Anfang September auf dem Markt. Dahinter steckt der Mobilfunk-Discounter "Fonic" [--] eine Tochter von O2.[br] [b]Preis:[/b][br] Die Lidl-SIM-Karte kostet 9,99 Euro. Das Guthaben wird per SMS oder im Internet aufgeladen. Guthabenkarten mit Codes gibt es hier nicht mehr.[br] [b]Verbindungskosten:[/b][br] [i]Vorteil:[/i] Die Lidl-Preise sind eine Kampfansage an die Konkurrenz, denn sie sind so niedrig wie keine anderen im Prepaid-Bereich: Eine Minute kostet in alle deutschen Fest- und Mobilfunk-Netze 9,9 Cent (ausgenommen wie bei allen Handytarifen Sondernummern, Rufumleitungen und -weiterverbindungen). Die SMS kostet ebenfalls 9,9 Cent. Die Mailbox ist kostenlos.[br] [i]Nachteile:[/i] Alle Gespräche werden im Minutentakt abgerechnet. Ob Sie eine Minute und zehn Sekunden oder eine Minute und fünfzig Sekunden telefonieren [--] abgerechnet werden immer zwei volle Minuten. Das ist für Kurztelefonierer ein Nachteil. Außerdem gibt es bei Lidl keine verbilligten Community-Tarife, das heißt man kann nicht netzintern zwischen verschiedenen Lidl-Handys preiswerter telefonieren. Die Konkurrenz hat diese Option zum Teil im Angebot.[br] [i]Gültigkeitsdauer:[/i] Der Lidl-Tarif hat eine unbeschränkte Guthabengültigkeit. Zudem kann man sich zu jedem Quartalsende das nicht vertelefonierte Geld wieder auszahlen lassen.[br] [i]Kostenkontrolle:[/i] Eine Kostenkontrolle ist im Internet kostenfrei möglich, den Einzelverbindungsnachweis gibt es als PDF-Dokument. Einen Pauschaltarif (Flatrate) hat Lidl nicht im Angebot.

[b]2. Aldi[/b][br] Beim Prepaid-Tarif von Aldi telefoniert man über das Netz von e-plus.[br] [b]Preis:[/b][br] Das Starterset Aldi-Talk kostet 14,99 Euro. Darin ist eine SIM-Karte und ein Startguthaben von zehn Euro enthalten. Das Guthaben wird ausschließlich per Guthaben-Karte aufgeladen, die es in jeder Aldi-Filiale gibt.[br] [b]Verbindungskosten:[/b][br] [i]Nachteil:[/i] Die Preise des Aldi-Tarifs sind höher als bei Lidl. In alle deutschen Netze kostet die Aldi-Minute 14 Cent, die SMS ebenfalls 14 Cent. Die Mailbox ist kostenfrei.[br] [i]Vorteile:[/i] Es gibt einen Community Tarif. Aldi-Talker können untereinander günstiger telefonieren. Von Aldi- zu Aldi-Handy kostet die Minute nur vier Cent, die SMS ebenfalls nur vier Cent. Die Abrechnung erfolgt bei Aldi nach der ersten Minute im Sekundentakt. Sie zahlen also tatsächlich nur das, was Sie auch vertelefonieren.[br] Neu ab sofort ist die Prepaid-Flatrate für den Festnetzbereich sowie ins eigenen Mobilfunknetz. Bislang waren Flatrates nur bei Vertragstarifen möglich. 14,99 Euro kostet die neue Aldi-Talk Festnetz-Flatrate. Sie ist monatlich kündbar.[br] [i]Gültigkeitsdauer:[/i] Das Guthaben auf der Aldi-Karte ist je nach Aufladung bis zu zwei Jahre gültig.[br] [i]Kostenkontrolle:[/i] Ein Einzelverbindungsnachweis zur Kostenkontrolle kostet 10,22 Euro. Alternativ kann man einzelne Gespräche über die Hotline nachweisen lassen.

[b]3. Tchibo[/b][br] Netzbetreiber ist beim Tchibo-Tarif ebenso wie bei Lidl O2.[br] [b]Preis:[/b][br] Die SIM-Karte kostet 9,95 Euro. Ein Euro Startguthaben ist inklusive. Das Guthaben kann per Karte, SMS oder Banküberweisung aufgeladen werden. Außerdem geht es auch online.[br] [b]Verbindungskosten:[/b][br] [i]Nachteil:[/i] Die Tchibo-Preise sind die höchsten in unserem Test. Die Minute kostet 19 Cent, genau wie auch die SMS. Die Mailboxabfrage ist wieder kostenlos.[br] [i]Vorteil:[/i] Billige netzinternen Gesprächen. Von Tchibotelefon zu Tchibotelefon kostet die Minute fünf Cent, die SMS-Kosten aber bleiben mit 19 Cent hoch. Wie auch bei Aldi werden die Tchibo-Gespräche nach der ersten Minute sekundengenau abgerechnet.[br] Neu und bislang einmalig im Prepaid-Bereich ist die Flatrate von Tchibo für den Festnetzbereich. Bislang waren Flatrates nur bei Vertragstarifen möglich. 12,95 Euro kostet die neue Tchibo-Festnetz-Flatrate. Sie ist monatlich kündbar.[br] [i]Gültigkeitsdauer:[/i] Das Startguthaben verfällt nach einem Jahr.[br] [i]Kostenkontrolle:[/i] Eine Kostenkontrolle gibt es hier nur am Hotline-Telefon, ein schriftlicher Nachweis ist nicht vorgesehen.

[b]Fazit[/b]

Lidl hat im Moment die niedrigsten Preise: Knapp zehn Cent sind ein absoluter Kampfpreis. Der Tarif ist empfehlenswert für den, der in alle Netze viel telefoniert.[br] Der Aldi-Tarif lohnt vor allem, wenn auch Freunde und Familie den Tarif haben, dann kann man Aldi-intern für noch günstigere vier Cent telefonieren.[br] Die Tchibo-Minute ist mit 19 Cent ziemlich teuer. Wer aber vor allem ins Festnetz telefoniert, der sollte zumindest die neuen Flatrates von Tchibo und Aldi prüfen. Diese Tarife sind für Vieltelefonierer sehr günstig.

Autorin: Susann Kowatsch / NDR Markt