3D-Grafik 100mal schneller

HP und Microsoft wollen 3D-Grafik bis zu 100mal schneller machen.

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Von
  • Jennis Meyer-Spradow

HP und Microsoft wollen 3D-Grafik bis zu 100mal schneller machen. Gelingen soll das mit Hilfe von DirectModel (http://hpcc920.external.hp.com/wsg/products/grfx/dmodel/index.html), einem von Engineering Animation (http://www.eai.com) entwickelten Verfahren. Der Ansatz geht davon aus, daß die heute verfügbaren High-End-Grafikbeschleuniger eigentlich schnell genug sind, hochwertige Bilder auf den Monitor zu rendern. Sie verbringen jedoch zuviel Zeit mit unnötigen Berechnungen. So müssen sie zum Beispiel für jedes Dreieck -- ein komplexes Modell besteht aus Millionen davon -- überprüfen, ob es sichtbar ist oder nicht. Dies verringert die Renderleistung drastisch. DirectModel will nun mit Hilfe intelligenter Datenstrukturen und Algorithmen die Überprüfungen zentralisieren und stark vereinfachen. Damit wird DirectModel hauptsächlich in Programmen, die mit sehr vielen Daten operieren (beispielsweise CAD-Anwendungen oder VRML-Browser) sinnvoll einsetzbar sein. Es ersetzt bestehende 3D-Bibliotheken wie OpenGL oder Direct3D aber nicht, sondern ergänzt sie sinnvoll.

Hewlett-Packard entwickelt DirectModel für sein Unix-Derivat HP-UX. Eine erste Version soll im Herbst verfügbar sein. Auch DirectX soll es bald für HP-UX geben. Eine entsprechende Vereinbarung enthält das Lizenzabkommen zwischen Microsoft und Hewlett-Packard. Der Grafikspezialist Template Graphics hat Versionen für SGI, Sun, IBM und Digital angekündigt. Microsoft will DirectModel in DirectX implementieren und seinen VRML-Browser mit dieser Technologie ausstatten.

Mit DirectModel soll ein Plattform-unabhängiger Standard entstehen, der Unix- und Windows-NT-Programmierung mit der Pflege nur eines C++-Quelltext erlaubt. (jm)