Deutschlandticket: Verbraucherschützer fordern Preisgarantie für 49-Euro-Ticket

Diese Woche sind Befürchtungen aufgekommen, das 49-Euro-Ticket könnte schon bald nach der Einführung teurer werden. Dagegen stemmen sich Verbraucherschützer.

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Menschen mit dem Deutschlandticket auf ihrem Smartphone.

(Bild: deutschlandticket.app)

Lesezeit: 3 Min.

Die Verbraucherzentralen fordern eine mehrjährige Preisgarantie für das künftige Deutschlandticket für Busse und Bahnen im Nahverkehr. Laut Marion Jungbluth, Mobilitätsexpertin des Bundesverbands (vzbv) brauche es "eine verbindliche Zusage von Bund und Ländern, dass der Ticketpreis von 49 Euro im Monat bis Ende 2025 stabil bleibt". Bis dahin sei die Finanzierung des Bundes zugesagt, sagte Jungbluth der dpa.

Jungbluth warnte davor, den Preis womöglich sogar jährlich anzupassen. Für den Erfolg des Tickets, das "eigentlich ein Deutschlandabo" sei, wären das verheerende Signale. Wenn sich Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt für eine Umstellung ihrer bestehenden Abos auf das Deutschlandabo entschieden, bräuchten sie eine verlässliche Preisaussage.

Das bundesweit nutzbare Nahverkehrsticket soll zum 1. Mai eingeführt werden und 49 Euro im Monat kosten. Im Gesetzentwurf der Bundesregierung dazu, der nun dem Bundesrat vorliegt, heißt es, "dass die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern ein digitales, deutschlandweit gültiges Deutschlandticket für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu einem Einführungspreis von 49 Euro pro Monat im monatlich kündbaren Abonnement vorgesehen haben". Spätere Erhöhungen sind also möglich.

Der Verkehrsausschuss des Bundesrats befasste sich diese Woche nicht öffentlich mit dem Gesetzentwurf, daher liegen keine Beratungsunterlagen vor. Die zuständige Stelle in der Länderkammer gab heise online auch auf Anfrage keine Unterlagen heraus. Das Handelsblatt berichtete diese Woche, dennoch einen Änderungsantrag vorliegen zu haben. Die Länder sollen demnach gefordert haben, in das Gesetz den Passus einzufügen: "Der Preis wird in Abstimmung von Bund und Ländern jährlich festgeschrieben."

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"Es gibt derzeit keine konkreten Pläne für eine Preiserhöhung beim Deutschland-Ticket", sagte hingegen der Grüne NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer laut einem Bericht des WDR. Bund und Länder hätten sich aber vor einigen Wochen darauf verständigt, den Ticket-Preis jährlich zu überprüfen und, sofern es notwendig ist, anzupassen.

Laut dem von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingebrachten Gesetzentwurf zur Finanzierung des 49-Euro-Tickets will der Bund von 2023 bis 2025 eigens jeweils 1,5 Milliarden Euro bereitstellen, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsanbietern zur Hälfte auszugleichen. Für die andere Hälfte sollen die Länder aufkommen. Zu klären sind noch zahlreiche praktische Fragen zur Gestaltung des neuen Tickets, das deutlich günstiger als bestehende regionale Abo-Angebote ist. Das wurde auch in der Debatte im Bundestag über den Gesetzentwurf vorige Woche deutlich, in der beispielsweise die digitale Form des Tickets und fehlende besondere Angebote für Studierende oder Minderverdienende thematisiert wurden.

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(anw)