AMD will mehr Hertz für FreeSync-Displays

AMD hat die Anforderungen für die FreeSync-Zertifizierung angehoben. Die meisten Displays müssen nun mindestens 144 Hertz schaffen.

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Zwei FreeSync-Monitore

(Bild: AMD)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Benjamin Kraft

AMD hat neue Zertifizierungskriterien für seinen VRR-Standard (variable Refresh-Rate) FreeSync veröffentlicht. Hersteller, die ihre Displays nach einer der drei FreeSync-Stufen zertifizieren lassen wollen, müssen künftig strengere Vorgaben erfüllen. Konkret fordert AMD nun höhere Bildwiederholraten, unterscheidet dabei aber zwischen Notebooks einerseits und Monitoren sowie Fernsehern andererseits.

Die Änderungen hat AMD in einem Blog-Beitrag vorgestellt und erklärt. Für die einfachste Zertifizierungsstufe mit dem Namen FreeSync müssen Displays und TVs bis zu einer horizontalen Auflösung von 3440 Pixeln mindestens 144 Hertz schaffen, für FreeSync Premium sind mindestens 200 Hertz erforderlich. Anzeigen mit größerer Auflösung sollen mindestens 120 Hertz erreichen. Bei Laptopdisplays sind die Regeln weniger streng, dort genügen für einfaches FreeSync 40 bis 60 Hertz und für FreeSync Premium mindestens 120 Hertz, und das unabhängig von der Auflösung. Bereits zertifizierte Monitore sollen ihre Einstufung behalten dürfen; die Regeln gelten also nur für neue Modelle.

FreeSync-Anforderungen laut AMD
Notebooks Monitore und Fernseher
FreeSync max. Bildwiederholfrequenz: 40-60 Hz < 3440 Horizontal resolution:
Max. Refresh Rate: ≥ 144 Hz
FreeSync Premium max. Bildwiederholfrequenz: ≥ 120 Hz max. Bildwiederholfrequenz bis zu einer horizontalen Auflösungen von 3440 Pixeln: ≥ 200 Hz
max. Bildwiederholfrequenz ab einer horizontalen Auflösungen von 3440 Pixeln: ≥ 120 Hz
FreeSync Premium Pro FreeSync Premium + AMD FreeSync HDR FreeSync Premium + AMD FreeSync HDR

Als Begründung führt Oguzhan Andic, der Autor des Blog-Beitrags, die technische Entwicklung an. Als AMD FreeSync 2015 vorgestellt hat, hätten 60 Hertz noch als "great for gaming" gegolten, doch seitdem seien nicht nur die Grafikkarten viel leistungsfähiger geworden und könnten auf neue Beschleunigungstechniken zurückgreifen. Auch bei den Monitoren habe es Fortschritte gegeben, sowohl bei der Auflösung als auch bei den Bildwiederholraten. Die meisten Gaming-Displays beherrschten heute mindestens 144 Hertz, so Andic. Bemerkenswert ist, dass AMD selbst bei Fernsehern mindestens 144 Hertz erwartet, was nicht unbedingt alle aktuellen Modelle schaffen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, etwa schlicht ein zu langsames Panel oder einen veralteten HDMI-Port, dem es an Bandbreite für die geforderte Kombination aus Auflösung und Bildwiederholfrequenz fehlt. Da die aktuellen Ausgaben von Spielekonsolen wie Xbox und Playstation nur 120 Hertz beherrschen, war dies bislang auch keine Einschränkung.

VRR-Techniken wie FreeSync sollen verhindern, dass das Bild am Monitor zerreißt, weil die Grafikkarte Bilder schneller liefert, als das Panel sie zeigen kann.

(Bild: c't)

FreeSync ist AMDs Gegenstück zu Nvidias G-Sync. Beide wurden entwickelt, um Ruckeln und Bildzerreißen bei niedrigen respektive sehr hohen Bildraten zu verhindern, wenn die von der Grafikkarte gelieferte Bildrate von der (fest) am Monitor eingestellten abweicht. Anders als VSync, bei dem sich die Grafikkarte nach dem Monitor richtet und damit möglicherweise ihr Potenzial nicht ausschöpfen kann, gehen VRR-Techniken umgekehrt vor: Der Bildschirm passt seine Bildrate innerhalb eines spezifizierten Wiederholratenbereichs dynamisch an die der Grafikkarte an. Dafür müssen die Monitore aber vom GPU-Hersteller zertifiziert sein und der Grafiktreiber das Feature unterstützen. Mehr zu den Funktionen von Spieledisplays haben wir in unserer Kaufberatung für Monitore zusammengetragen.

(bkr)