AMD: Es geht wieder voran mit Ryzen und Epyc

Es geht bergauf bei AMD. Ryzen-Prozessoren verkaufen sich so gut, dass sie zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder Gewinn machen.

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(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 3 Min.

AMD verzeichnet den dritthöchsten Umsatz in der Firmengeschichte. 5,8 Milliarden US-Dollar hat das Unternehmen vom Juli bis Ende September umgesetzt – vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor und acht Prozent mehr als im Vorquartal. Den bisherigen Rekord erreichte AMD im zweiten Quartal 2022 mit einem Umsatz von knapp 6,6 Milliarden Dollar.

Zuletzt ging es insbesondere bei den Prozessoren bergauf. AMD kam so auf einen Nettogewinn von 299 Millionen Dollar.

Die Client-Sparte rund um alle Ryzen-CPUs schreibt zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal 2022 grüne Zahlen. Laut AMD stiegen vor allem die Verkäufe der Ryzen-7000-Modelle für Notebooks, aber auch die Desktop-Ableger sollen sich besser gemacht haben. Knapp 1,5 Milliarden hat die Client-Sparte umgesetzt; davon blieben 140 Millionen als operativer Gewinn.

In den vorherigen Quartalen hatte AMD an der Milliardenmarke zu knabbern. Anfang 2023 war der Tiefpunkt mit einem Umsatz von gerade einmal 739 Millionen Dollar.

AMDs Umsätze und Operativgewinne nach Sparten aufgeschlüsselt.

(Bild: AMD)

Auch die Data-Center-Gruppe hat sich mit einem Umsatz von 1,6 Milliarden Dollar vom diesjährigen Tief erholt und befindet sich wieder auf dem Niveau von Ende 2022. Das liegt primär an den aktuellen Epyc-9004-Prozessoren aus der Zen-4-Generation Genoa.

Die adaptiven Systems-on-Chip (SoCs) der zugekauften Firma Xilinx waren zuletzt rückläufig. Am KI-Hype verdient AMD bisher kaum mit. Die Produktion der KI-Beschleunigerserie MI300 will AMD bis zum Jahresende hochfahren.

In der Gaming-Sparte liefen Radeon-Grafikkarten für Desktop-PCs wieder besser, wobei AMD keine konkreten Zahlen nennt. Sie sollen einen Rückgang bei den Konsolenchips für die Playstation 5 und Xbox Series X/S ausgeglichen haben. Unter Strich brachte sie 1,5 Milliarden Dollar bei einem Operativgewinn von 208 Millionen ein.

Embedded-Produkte, also primär FPGAs & Co. von Xilinx, ließen sowohl im Jahres- als auch im Quartalsvergleich nach. Letzteres laut AMD aufgrund gewöhnlicher Zyklen im Telekommunikationsmarkt.

Die Sparte bleibt AMDs stärkstes Zugpferd mit einer hohen Marge: Von den 1,24 Milliarden Dollar Umsatz blieb beinahe die Hälfte als Operativgewinn übrig – fast so viel wie alle drei anderen Gruppen zusammen. Für die Xilinx-Übernahme verbucht AMD weiterhin Kosten von etwa 700 Millionen Dollar pro Quartal. In den bereinigten Non-GAAP-Zahlen nennt die Firma einen Nettogewinn von gut 1,1 Milliarden Dollar.

Im jetzt laufenden vierten Quartal erwartet AMD einen Umsatz von 6,1 Milliarden Dollar (+/- 300 Millionen). Die Aktie gab nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen etwas nach.

(mma)