ARD: Von KI generierte Untertitel für mehr Barrierefreiheit

Auch die ARD setzt auf KI-Technik, um aufwendig zu untertitelnde Sendungen um die Texte zu ergänzen. Ähnliches hat das ZDF ebenfalls bereits angekündigt.

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ARD-Angestellte vor Computerbildschirmen

(Bild: ARD)

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Die ARD will die Barrierefreiheit ausbauen und setzt dafür unter anderem auf KI-Technik für die automatische Untertitelung des Programms. Auf diesem Weg sollen künftig Sendungen um Untertitel ergänzt werden, bei denen das wegen des Aufwands bislang nicht geschieht, beispielsweise Nachrichten oder Livesendungen. Das teilte der öffentlich-rechtliche Rundfunkverbund am Donnerstag mit. Demnach kommt zu diesem Zweck bereits KI-basierte Transkription zum Einsatz, das solle ausgebaut werden. Welche Technik genau verwendet wird, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Auch sagen die Verantwortlichen nichts dazu, wie sichergestellt werden soll, dass die ausgegebenen Inhalte korrekt sind. Eine diesbezügliche Anfrage von heise online blieb bislang unbeantwortet.

Der Plan für mehr KI-basierte Transkription ist Teil eines Maßnahmenkatalogs, mit dem die ARD die Barrierefreiheit für die Gemeinschaftsangebote bis 2025 ausbauen will. Weitere Schwerpunkte sollen demnach auf Gebärdensprache, der akustischen Bildbeschreibung, Angeboten in einfacher oder leichter Sprache und der Barrierefreiheit des Onlineangebots, der Mediathek sowie der App gelegt werden. Auch die Audiospur will man verständlicher machen. Schon seit Längerem wird dafür auf den ARD-Sendern eine optimierte Tonspur namens "Klare Sprache" ausgestrahlt, für die "eine Art Künstliche Intelligenz" in Echtzeit und ganz automatisch Hintergrund- und Nebengeräusche sowie Musik reduziert.

Erst vor einem Monat hat das ZDF ebenfalls angekündigt, verstärkt auf KI-Technik setzen zu wollen, um Live-Schalten zu untertiteln. Mehr Automatisierung und KI ermögliche es, effizienter zu arbeiten. Parallel dazu hat der Sender eigene Grundsätze für den redaktionellen Umgang mit generativer KI verabschiedet und neun Punkte für den redaktionellen Umgang mit der Technik aufgelistet. Das ZDF ist demnach generell der Ansicht, dass solche Werkzeuge die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen können. Damals hieß es aber auch, dass man sich der Zuverlässigkeit der Technik bislang nicht sicher genug sei, um KI-Untertitel bereits live auszustrahlen. Noch würden die manuell überprüft. Dahin werde man aber kommen.

(mho)