ASML und Samsung kooperieren für Forschungs- und Entwicklungslabor in Südkorea

Die Investitionen in das R&D-Center belaufen sich auf eine Trillion südkoreanische Won. Zudem kooperiert ASML mit SK Hynix für ökofreundlichere EUV-Produktion.

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Silizium-Wafer in der Produktion

(Bild: Superstar / Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die niederländische ASML ist mit zwei südkoreanischen Firmen neue, engere Kooperationen eingegangen. Zusammen mit Samsung wird in Südkorea ein Forschungs- und Entwicklungslabor für Halbleiterfertigungsprozesse aufgebaut. Weiterhin wird der Ausrüster gemeinsam mit Chiphersteller SK Hynix daran arbeiten, die Produktion der für moderne Chipfertigung erforderlichen EUV-Maschinen klimafreundlicher zu machen.

Beide Vereinbarungen wurden diese Woche im Rahmen eines Staatsbesuches Südkoreas in den Niederlanden unterzeichnet. Die Vorsitzenden von Samsung und SK Hynix, Lee Jae-yong und Chey Tae-won, haben den südkoreanischen Staatspräsidenten Yoon Suk-yeol bei dessen Reise begleitet. Dabei haben sie nicht nur den niederländischen König Willem-Alexander und Geoffrey van Leeuwen, Minister für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit, getroffen, sondern auch ASML-Chef Peter Wennink.

Die jetzt von ASML und Samsung unterzeichnete Absichtserklärung zum Aufbau eines gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungslabor sieht laut Korea Herald eine Investition von einer Trillion südkoreanischer Won vor, umgerechnet etwa 705 Millionen Euro. Die Besitzverhältnisse und die Aufteilung der Investitionen an diesem R&D-Center sind bislang nicht bekannt, aber es handelt sich um das erste Forschungslabor, das ASML im Ausland zusammen mit einer Halbleiterfirma errichtet.

Die beiden Unternehmen wollen damit die Halbleiterfertigung auf "ultra-mikroskopischem" Niveau und Zuhilfenahme von Lithografiesystemen mit extrem-ultravioletter Belichtung (EUV) weiterentwickeln. ASML ist weltweit der einzige Hersteller von EUV-Scannern, die für die Fertigung hochleistungsfähiger High-End-Chips erforderlich sind, und beliefert neben Samsung auch dessen taiwanischen Konkurrenten TSMC mit den entsprechenden Produktionsmaschinen. Angeblich besitzt TSMC rund 100 EUV-Maschinen in Taiwan, während Samsung über etwa 40 davon verfügt.

Samsung ist bereits 2012 beim Anlagenhersteller eingestiegen und hält einen Anteil an ASML im einstelligen Prozentbereich – ebenso wie Intel und TSMC. Die Chipfertiger buhlen um die neuesten EUV-Scanner, die für die Produktion in 2-Nanometer-Strukturen geeignet sind. ASML hat solche Maschinen kürzlich entwickelt und entsprechende Chips sollen in den nächsten Jahren erhältlich sein. Samsung und TSMC planen den Produktionsbeginn der ersten 2-Nanometer-Chips gegen Ende 2025.

Daneben ist auch Chiphersteller SK-Hynix eine Kooperation mit ASML eingegangen. Gemeinsam wollen die Firmen eine Technik für das Recycling von Wasserstoffgas entwickeln, das für EUV-Maschinen verwendet wird, berichtet Korea Economic Daily. Das Ziel ist, den Stromverbrauch per EUV-Einheit um 20 Prozent zu reduzieren und gleichzeitig die entsprechenden Kosten um über 11 Millionen Euro pro Jahr zu senken.

(fds)