VMware nur noch im Abo: Broadcom stellt Lizenzmodell um

Broadcom bündelt eine Vielzahl seiner VMware-Cloud-Angebote in zwei Produkte, reduziert zum Teil deren Preise und führt einen Abozwang dafür ein.

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(Bild: Shutterstock/Igor Golovniov)

Lesezeit: 2 Min.

Der frische Eigentümer von VMware, Broadcom, gestaltet das Produktportfolio der Virtualisierungs-Cloud um und führt über 160 Einzelangebote in zwei Klassen zusammen: VMware vSphere Foundation und VMware Cloud Foundation. Für Teile des Angebots halbiert der Hersteller nach eigenen Angaben die Abopreise und weitet den Support aus, um die Attraktivität zu verbessern. Im Gegenzug wird es aber ab sofort keine weiteren zeitlich unbegrenzten Lizenzen mehr geben, sondern nur noch Abonnements.

Die neuen VMware-Pakete umfassen im Einzelnen:

  • VMware Cloud-Foundation: vSphere, TKG, vCenter, vSAN (1 TiB/Core), NSX Networking, HCX, AON, Aria Suite Enterprise, SDDC Manager, Select Support und SRE. Es eignet sich für hybride Cloud-Lösungen in großen und mittleren Unternehmen.
  • VMware Sphere Foundation: vSphere, TKG, vCenter, vSAN (100 GiB/Core), Aria Suite Standard. Dieses richtet sich an mittlere und kleine Unternehmen mit sicheren und stabilen Workload-Plattformen.

Zusätzlich gibt es Optionen wie Ransomware Recovery, eine Firewall und einen Load Balancer. Als Erweiterung angekündigt hat der Hersteller ferner eine Private AI. Unangetastet von der Neuordnung bleiben die einfachen Pakete vSphere Standard und Essential Plus.

Lizenzen für Neu- und Bestandskunden bietet Broadcom nur noch als Abo, wobei Laufzeiten zwischen einem und fünf Jahren erhältlich sind. Im Dreijahrespaket kostet Cloud Foundation beispielsweise 350 Dollar pro Core, vSphere Foundation 135 Dollar pro Core. Bestehende Verträge erhalten laut Broadcom weiterhin den vereinbarten Support.

Die neue Produktstrategie kommt, kurz nachdem der US-Chip-Hersteller Broadcom die 61 Milliarden Dollar teure Übernahme von VMware im November abgeschlossen hat. Im Zuge der Umstrukturierung wurde laut Medienberichten durch offizielle US Worker Adjustment and Retraining Notification (WARN) bekannt, dass 2800 VMware-Angestellte ihren Job verlieren sollen. Das entspricht über zehn Prozent der ca. 20.000 Mitarbeiter (laut Jahresbericht 2022). Broadcom weitet sein Software-Geschäft seit einigen Jahren massiv aus, beispielsweise übernahm er 2019 die Unternehmenskunden-Abteilungen von Symantec.

(who)