Absage für Künast: Keine Jugend-Tarife der Mobilfunker

Die Mobilfunkbetreiber verwiesen als Antwort auf eine Forderung der Verbraucherschutzministerin auf ihre Prepaid-Angebote, bei denen Jugendliche lediglich bestehende Guthaben abtelefonieren könnten.

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Von
  • dpa

Die Mobilfunkanbieter wollen auch in Zukunft keine speziellen Handy-Tarife für Kinder und Jugendliche einführen. Sie lehnten eine Forderung von Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) ab, Verträge mit Schutzklauseln für junge Kunden einzuführen und sie damit vor Verschuldung zu bewahren. Die Berliner Zeitung hatte am Donnerstag über einen entsprechenden Brief von Künast an die Mobilfunkunternehmen berichtet.

Sowohl T-Mobile als auch Vodafone und E-Plus verwiesen am Donnerstag auf ihre seit Jahren bestehenden Prepaid-Angebote, bei denen Jugendliche lediglich bestehende Guthaben abtelefonieren und somit keine Schulden machen könnten. Auf Rechnung könnten dagegen nur volljährige Kunden telefonieren, teilten die Pressesprecher der drei größten deutschen Mobilfunkanbieter übereinstimmend mit. Der Mobilfunkdienstleister Mobilcom dagegen verwies auf seinen Tarif m-limit, mit der er die Forderung von Künast bereits als umgesetzt ansieht -- damit ließen sich die monatlichen Ausgaben fürs Handy begrenzen und Kostenrisiken vermeiden.

"Prinzipiell sind wir offen eingestellt gegenüber dem Jugendschutz, aber ein 18-Jähriger ist nun einmal voll geschäftsfähig", sagte T-Mobile-Sprecher René Bresgen. Er könne daher auch an einem Vertragsabschluss kaum gehindert werden. Wer bereits mehrere Handy-Verträge, offene Rechnungen oder einen negativen Schufa-Eintrag habe, erhalte aber keinen neuen Handy-Vertrag, sagte Jens Kürten von Vodafone.

Künast hatte mit ihrer Forderung nach "Handy-für-Kids-Verträgen" auf die wachsende Verschuldung der 13- bis 24-Jährigen reagiert, die laut Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen auch durch den sorglosen Umgang mit Handys ausgelöst werden. (dpa) / (jk)