Adobe Lightroom: Objektivunschärfe, Punktfarbe und HDR-Unterstützung

Bisher arbeitete Lightroom CC nur in der Cloud. Jetzt arbeitet der Raw-Entwickler auch lokal. Hinzu kommen ein HDR-Modus und ein Werkzeug für Objektivunschärfe.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen

War rot, ist gelb: Lightroom Classic und Lightroom CC färben Motive mit wenigen Handgriffen um.

Lesezeit: 2 Min.
Inhaltsverzeichnis

Adobe hat auf der Max 2023 die Raw-Entwickler Lightroom CC und Lightroom Classic in neuen Versionen vorgestellt. Beide Varianten des Programms sowie Photoshops Importdialog Camera Raw erhalten im Wesentlichen drei neue Funktionen: Objektivunschärfe, HDR-Unterstützung und Punktfarbe.

Eine kleine aber für viele Nutzer wichtige Neuerung betrifft nur die moderne cloudgestützte Ausgabe: Lightroom CC 7.0 speichert, verwaltet und bearbeitet Fotos nun erstmals lokal. Dass es vorher Fotos grundsätzlich mit der Adobe Creative Cloud synchronisierte, schreckte viele Nutzer ab. Nicht nur entziehen sie sich damit dem Zugriff des Nutzers; Adobe erhebt auch Gebühren für die Cloudnutzung.

Eine kleine aber wichtige Änderung: Lightroom CC 7.0 öffnet und bearbeitet Fotos nun auch lokal.

In den Mobilversionen des Programms führt außerdem eine neue Symbolleiste durch den Fotoentwickler. Sie soll dabei helfen, sich schneller auf den kleinen Bildschirmen zurechtzufinden.

Ein neues Werkzeug für Objektivunschärfe zeichnet Bereiche eines Fotos gezielt weich. Adobe nutzt im ersten Schritt künstliche Intelligenz, um eine Tiefenmap des geladenen Fotos zu erstellen. Den Bereich der Tiefenschärfe kann man anhand eines Reglers auswählen, dabei auch die Größe der scharfen Zone beeinflussen und Brennweite sowie Bokeh einstellen.

Das Werkzeug für Objektivunschärfe erstellt eine Tiefenmap. Den scharfen Bereich kann man über einen Regler in einer kleinen Visualisierung verschieben.

Seit vielen Jahren setzt Lightroom überlappende Fotos zu Panoramen und Belichtungsreihen zu Bildern mit großem Dynamikumfang (HDR) zusammen. Mit den HDR-Bildern konnte man nur bisher in Lightroom wenig anfangen. Nun lassen sich Tiefen, Lichter und Farben anpassen, um Szenen mit hoher Dynamik, beispielsweise Fotos aus einem Fenster ins helle Sonnenlicht, in den Griff zu bekommen.

Szenen mit hohem Dynamikumfang fangen auch moderne Kameras nicht vollständig ein. Lightroom setzt Belichtungsreihen zu HDR-Dateien zusammen, die sich nun auch bearbeiten lassen.

(Bild: Adobe)

Das Werkzeug Punktfarbe hilft dabei, Farben gezielt zu korrigieren oder zu verändern. Ein Pipettenwerkzeug wählt einen Farbbereich im Bild aus. Mithilfe des Reglers "Bereich" kann man die Toleranz der Auswahl bestimmen. Anschließend lässt sich der gewählte Farbbereich über drei Regler für Farbton, Sättigungsverschiebung und Luminanzverschiebung bearbeiten. Sie entsprechen denen im HSL-Werkzeug (Hue, Saturation, Luminance).

Diese Taxis waren vorher rot. Mit dem Werkzeug Punktfarbe lassen sich solche Motive gezielt umfärben.

Lightroom CC 7.0, Lightroom Classic 13.0 und Camera Raw 16.0 stehen ab sofort über die Creative-Cloud-App unter Windows und macOS zur Verfügung. So sind im Komplett-Abo der Creative Cloud für 61,95 Euro monatlich und im Foto-Abo für 11,89 Euro monatlich enthalten. (akr)