Aktionäre fragen: Wie hältst Du es mit der KI-Sicherheit, Apple?

Bislang hält sich Apple in Sachen generativer KI bedeckt. Tim Cook will zwar bald mehr verraten, doch Großaktionären reicht das nicht. Sie fürchten Risiken.

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Roboter, KI-Szenario, Apple-Logo

KI-Symbolbild: Et tu, Apple?

(Bild: Erstellt mit Midjourney durch Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Eine Gruppe größerer Aktionäre hat Apple dazu aufgefordert, zu möglichen Risiken der Verwendung Künstlicher Intelligenz in den Produkten des Unternehmens Stellung zu nehmen. Wie die Financial Times berichtet, handelt es sich dabei um den norwegischen Staatsfonds (Norges Bank Investment Management, NBIM) sowie das britische Finanzunternehmen Legal & General (L&G). NBIM ist achtgrößter und L&G zehntgrößter Apple-Aktionär.

In einem sogenannten Shareholder-Proposal, der zum heutigen Aktionärstreffen des Unternehmens eingereicht wurde, wird der iPhone-Hersteller dazu aufgefordert, "alle ethischen Richtlinien offenzulegen, die das Unternehmen in Bezug auf den Einsatz von KI-Technologie getroffen hat". NBIM und L&G scheint es dabei insbesondere um generative KI zu gehen, die Apple derzeit nur zaghaft einsetzt, aber künftig (und sehr bald) verstärkt nutzen will.

NBIM schrieb in seinem Teil des Antrags, Apples Verwaltungsrat müsse bei seinen Entscheidungen stets die "sozialen Konsequenzen von Geschäftstätigkeit und Produkten" abwägen. L&G kritisierte, Apple lege bislang "sehr wenig" zu seinem Ansatz vor, mit KI-Risiken umzugehen. Man habe sich bereits mit der Firma zur Diskussion dieser Themen getroffen, aber von Apple zunächst keine Zusage erhalten, dass es mehr Transparenz und Offenlegungen rund um KI gebe. "[Sie] sollten transparent bei der KI-Verwendung und ihrem Risikomanagementprozess sein."

Apple betont derzeit vor allem, dass in vielen seiner Produkte KI steckt, Konzernchef Tim Cook gab sich in Sachen generativer KI – also das, was etwa ChatGPT, Google Gemini oder Bing Chat anbieten – eher vorsichtig. "Ich denke, dass es sehr wichtig ist, bei der Entwicklung und dem Einsatz dieser Mittel sehr überlegt und sorgfältig vorzugehen", sagte er im vergangenen Sommer. Mittlerweile kündigte er aber an, in diesem Jahr mehr zu dem Thema verraten zu wollen. Es gibt Gerüchte über die Verwendung großer Sprachmodelle bei Siri oder generativer Fähigkeiten bei iWork-Produkten wie Pages oder Keynote. Auch iOS 18 soll stark auf KI setzen – wohl auch, um im chinesischen Markt wieder mehr Marktanteile zu erobern.

Zuletzt hatte Apple sein Autoprojekt eingestellt und möchte Mitarbeiter daraus in den KI-Bereich versetzen, wie es in einem Bloomberg-Bericht heißt. Die Aktionärsberatungsfirma Institutional Shareholder Services ist für den Vorschlag von NBIM und L&G. Er wurde von der US-Gewerkschaftvereinigung AFL-CIO als erstes eingebracht. Apple teilte mit, der angeforderte Transparenzbericht sei "übermäßig breit" angelegt und könne dazu führen, dass strategische Pläne offengelegt werden müssten, die die eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährden.

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(bsc)