Alle Leaks zur Sony Alpha A7R V

Am 26. Oktober 2022 stellt Sony eine neue Kamera vor. Vermutet wird eine A7R V mit besserem Stabilisator, 8K-Aufnahme und Klappdisplay. Wir ordnen ein.

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Diese A7R IV bekommt wohl bald einen Nachfolger

(Bild: Sony)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Nico Ernst
Inhaltsverzeichnis
Update

Mittlerweile wurde die Sony Alpha A7R V angekündigt. Hier geht's zur entsprechenden Meldung.

Am kommenden Donnerstag will Sony eine neue Kamera der Alpha-Serie vorstellen – soviel steht fest. Dafür hat das Unternehmen einen Youtube-Stream angekündigt, dessen Vorschau das Alpha-Logo zeigt samt des Textes "Eine neue Kamera kommt". Starten soll der Stream am 26. Oktober 2022 um 16 Uhr deutscher Zeit.

c't Fotografie 3/24

Abseits dieser harten Informationen gibt es seit einigen Tagen einige Gerüchte, die für c´t Digitale Fotografie plausibel erscheinen. Unter anderem deswegen, weil sie von zwei meist gut informierten Webseiten stammen, die sich nicht aufeinander beziehen. Ob es sich dabei um Fakten oder gezielte Leaks zu Gunsten oder zu Ungunsten Sonys handelt bleibt wie immer bei solchen großen Neuvorstellungen vorerst ungewiss. Höchstwahrscheinlich wird es sich um die A7R V handeln, eine spiegellose Systemkamera.

Die Auflösung des Sensors soll sich gegenüber der Mitte 2019 vorgestellten Alpha 7R IV nur moderat von 61 auf 63 Megapixel gesteigert haben schreibt Photorumours. Im Gegenzug geht Sonyalpharumours von weiterhin 61 Megapixeln aus. Dafür hat erstgenannte Webseite aber ein Bild, das die Kamera von oben zeigen soll – über Funktionen lässt sich daraus wenig schließen.

Sonyalpharumours wiederum hat die umfangreichere Ausstattungstabelle, die sich mit Photorumours deckt. Drei Dinge sind dabei bemerkenswert: Zum einen soll die A7R V in völlig neues Autofokussystem mit knapp 700 Phasenvergleichs-Sensoren besitzen, das mit sogenannter "künstlicher Intelligenz" (KI/AI) arbeitet – vermutlich ist das dem Marketing geschuldet, es dürfte sich um übliches maschinelles Lernen anhand des bei spiegellosen Kameras ja stets schon in der Vorschau digitalisierten Bildes handeln. Was es leisten soll ist noch nicht bekannt.

Technisch beeindruckender ist da schon der Stabilisator des Sensors namens IBIS, der die Alphas unter anderem schon zum Filmen aus der Hand beliebt gemacht hatte. Er soll nun acht statt bisher fünf Blendenstufen umfassen und weiterhin auf fünf Bewegungsachsen wirken. Das deckt sich mit der Angabe, dass das für höhere Auflösung oder die Vermeidung von Moires nützliche Pixel-Shift nun auch Bewegungen ausgleichen können soll. Bisher galt bei den Alphas: Diese Funktion setzt eine absolut ruhig stehende Kamera voraus.

Nicht nur fürs Filmen, sondern auch für Selfies praktisch könnte das nach vorne umklappbare Display sein, das die A V auch besitzen soll. Ähnlich wie bei klassischen Camcordern oder Vlogging-Kameras wie der neuen Sony ZV-1F ist das inzwischen ein Must-Have für Geräte, die fürs Fotografieren wie Filmen taugen sollen. Profis arbeiten aber meist mit externen, per HDMI angeschlossenen und viel größeren Monitoren mit eigenen Bedienelementen die von der Kamera unabhängig sind. Über die Schnittstellenausstattung der neuen Alpha ist im Übrigen noch nichts bekannt - bis auf die Angabe, dass sie zwei Steckplätze SD- und CFExpress -Karten besitzen soll. Mit Letzteren sollen sich 88 unkomprimierte RAW-Aufnahmen in Folge speichern lassen.

Da Filmen für moderne Systemkameras immer wichtiger wird soll sich Sony laut den unbestätigten Angaben dazu entschieden haben, das Kühlsystem der A7S III zu verwenden. Damit sollen 30 Minuten lange 8K-Aufnahmen möglich sein. Unklar sind die Angaben über das Format dabei: Nur 24 oder 30 fps - je nach Quelle - ohne volle Nutzung des Sensors (cropped) erscheinen fürs professionelle Filmen als zu wenig. Bei 4K soll der Bildwandler voll genutzt werden können, auch mit 60 Bildern pro Sekunde. Ob dabei, wie bei Canons vergleichbaren Kameras, kein durch Hitze bedingtes Zeitlimit besteht, geht aus den Leaks noch nicht hervor. Auch zu neuen Filmformaten gibt es noch keine Informationen, nur die aus den Sony-Filmkameras der Venice-Serie bekannten Farbprofile namens S-Cinetone, die auch die A7S III durch ein Firmware-Update erhielt, soll die A V erhalten.

Zwei Neuerungen erscheinen uns entscheidend, um die neue Sony zu einem sinnvollen Upgrade auch für Fotografen zu machen, falls sich die Leaks bestätigen sollten: Ein besserer Stabilisator ist für alles von Porträt bis Sport und Available Light hilfreich, und einen besseren Autofokus kann man immer brauchen. Entscheidend ist, wie praxistauglich Sony die Funktionen des maschinellen Lernens einsetzt. Und der Preis - wir gehen von deutlich über 4.000 Euro aus. Mit einer UVP von 4.000 Euro wurde der Vorgänger eingeführt, jene A7R IV kostet aktuell immer noch rund 3.800 Euro – da wird Sony wohl ordentlich zulangen.

(keh)