Allianzen für OLEDs und iMods

Immer mehr Hersteller schmieden Allianzen, um die große Nachfrage nach Flachdisplays befriedigen zu können. Qualcomm und Foxlink produzieren künftig gemeinsam mikromechanische Displays, Dupont und Dainippon entwickeln einen Drucker für SM-OLEDs.

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Dank der Beliebtheit mobiler Geräte steigt auch die Nachfrage nach kleinen Flachdisplays. Zwei Allianzen wollen die Produktion entsprechender Displays bis etwa sechs Zoll Diagonale erhöhen: Qualcomm und Foxlink gaben den Bau einer gemeinsamen Fertigungsstätte für mikromechanische Displays bekannt, Dupont und Dainippon wollen die Herstellung von organischen Displays vorantreiben.

Als Entwickler der Small-Molecule-OLEDs hat Dupont großes Interesse an der Möglichkeit einer kostengünstigen Produktion seiner organischen Displaytechnik. Denn die Fertigung ist genau der Haken bei den – in Sachen Bildqualität respektive Farbe ausgezeichneten – SM-OLEDs: Sie lassen sich anders als die technisch konkurrierenden Polymer-OLEDs bislang nicht aufdrucken, sondern müssen im Vakuum schichtweise aufgetragen werden. Die Druckvariante ist aber deutlich billiger, weil sie schneller zum Ziel führt und man weniger anspruchsvolles Fertigungsequipment benötigt. Gemeinsam mit Dainippon will Dupont nun aus den in einer Flüssigkeit gelösten organischen Grundstoffen OLED-Displays drucken und zugleich die OLEDs versiegeln, da diese sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren. Die Unternehmen konstruieren bereits einen entsprechenden Drucker.

Die reflektiven iMod-Displays von Qualcomm, die unter dem Label Mirasol laufen, erzeugen ihr Bild durch Interferenzen: Das einfallende Licht wird in einem Luftspalt an kleinen beweglichen Metallmembranen reflektiert und je nach Dicke des Spaltes ausgelöscht (destruktive Interferenz von einfallendem und reflektiertem Licht) oder verstärkt (konstruktive Interferenz). Das Prinzip ist der Natur abgeschaut, es ähnelt etwa den farbigen Lichtreflexionen an Schmetterlingsflügeln. Die iMod-Technik wurde von der Firma Iridigm entwickelt, die Qualcomm vor einigen Jahren übernommen hatte. Erste Displays präsentierte der Telekom-Ausrüster vor zwei Jahren anlässlich der Displayweek-Konferenz der SID, erste Produkte mit den mikromechanischen Displays kamen Ende 2007 auf den Markt. Die Mirasol-Displays von Qualcomm sind bistabil, behalten ihren Bildinhalt also auch nach Wegfall der Ansteuerspannung. Sie kommen deshalb mit wenig Energie aus und sind auch unter hellem Licht lesbar – beides gute Voraussetzungen für Mobilgeräte wie Handys oder Navis. Die geplante Mirasol-Fabrik soll in Taoyuan in Taiwan entstehen und bereits 2009 den Betrieb aufnehmen. (uk)