Amazon will Kartellrechtsklage abweisen lassen

In den USA führt die Kartellbehörde FTC eine Klage gegen den Internetgroßhändler Amazon. Der will die "unlogische, unglaubhafte" Klage abweisen lassen.

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Amazon

Außenansicht des neuen Amazon-Logistikzentrums.

(Bild: dpa, Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa)

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Von
  • Benjamin Kraft

Aufgrund seiner Marktmacht ist der Internethandelsriese Amazon in vielen Ländern den Wettbewerbshütern ein Dorn im Auge. In den USA hat die dortige Handels- und Kartellrechtsbehörde FTC (Federal Trade Commission) zusammen mit 17 Generalstaatsanwälten Ende September eine Klage gegen Amazon wegen unlauterer Geschäftspraktiken eingereicht. Der Hauptvorwurf lautete, der Konzern missbrauche seine Marktposition zum Nachteil seiner Konkurrenten sowie seiner Kunden. Dadurch verdränge er Mitbewerber und treibe Preise für Käufer in die Höhe.

Wie der Nachrichtendienst Bloomberg berichtet, hat Amazon am vergangenen Freitag beim zuständigen US-Bezirksgericht Western District of Washington beantragt, die Klage abweisen zu lassen. So habe die FTC nicht beweisen können, dass die kritisierten Methoden tatsächlich zu Preissteigerungen geführt oder Verbraucher anderweitig geschädigt hätten. In seinem Antrag argumentierte Amazon laut Nachrichtenagentur AP, man nutze nur gängige Geschäftspraktiken, die Konsumenten nutzten und der Inbegriff des Wettbewerbsgedanken darstellten. Heidi Hubbard, die den Konzern vertritt, betonte in dem Schreiben, die Klage basiere "unglaubhaft und unlogisch auf der Annahme, das Bestreben Amazons, seine Angebotspreise niedrig zu halten, führe irgendwie im gesamten Markt zu steigenden Preisen".

Konkret wirft die FTC dem Konzern vor, Händler, die ihre Waren an anderer Stelle günstiger anbieten, mit verschiedenen Maßnahmen zu bestrafen. So sollen ihre Angebote in der Produktsuche herabgestuft worden und dadurch schlechter zu finden gewesen sein. Darüber hinaus dränge Amazon die Händler, das firmeneigene Fulfillment-Programm zu nutzen, indem man es nur der Prime-Kundschaft zur Verfügung stelle. Außerdem habe Amazon die Verkaufspreise von 2016 bis 2018 durch die Nutzung eines Algorithmus namens Project Nessie überhöht zu haben. Die Gesamtsumme belaufe sich auf über 1 Milliarde US-Dollar.

(bkr)