Amazons neue Tablets: Kindle HDX mit schnellem Prozessor und hoher Auflösung

Amazon hat seine Android-Tablets aufgepeppt und das Kindle Fire HDX 7 und 8.9 vorgestellt. Beide laufen mit einem der schnellsten Mobil-Prozessoren, dem Snapdragon 800, und haben Full-HD-Auflösung beziehungsweise 2560 x 1600 Bildpunkte.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Auf Wunsch hilft einem ein Amazon-Mitarbeiter per Videokonferenz und steuert das Tablet aus der Ferne.

(Bild: Amazon)

Schon die erste Generation von Amazons Tablets Kindle Fire HD beeindruckte mit guter Ausstattung zu einem unschlagbar günstigen Preis. Nun hat Amazon die Nachfolger Kindle Fire HDX und HDX 8.9 vorgestellt und sie mit Highend-Hardware ausgestattet. Die beiden Modelle unterscheiden sich lediglich in der Größe ihrer Bildschirme. Ihre Displays haben Diagonalen von 7 und 8,9 Zoll. Mit Full-HD löst das Display des kleine Modells auf und erreicht somit eine Pixeldichte von 322 dpi und die Auflösung des Konkurrenten Google Nexus 7. Mit 2560 × 1600 Bildpunkten setzt das 8,9-Zoll-Modell eine neue Bestmarke bei Tablets dieser Größe. Bislang sah man so viele Pixel nur auf Tablets mit 10 Zoll oder mehr.

Als Prozessor setzt der Hersteller in beiden Geräten mit dem Qualcomm Snapdragon 800 einen der schnellsten Mobil-Prozessoren ein. Er hat vier Kerne, ist mit 2,2 GHz getaktet und hat 2 GByte zur Verfügung. Außer 16 GByte, gibt es Modelle mit 32 und 64 GByte Flash-Speicher. Eine weitere Option ist LTE. HDMI streicht Amazon und integriert dafür Miracast um Inhalte kabellos an einen Bildschirm zu übertragen. Da nur Smart-TVs einer der letzten Generationen den Standard beherrschen und er kaum für Full-HD-Filme und Spiele taugt, ist Miracast kein wirklicher Ersatz für den weggefallenen HDMI-Anschluss.

Auch die Frontkamera mit 720p-Auflösung ist beiden Tablets gleich. Die große Variante hat zusätzlich auf der Rückseite eine Kamera mit 8 Megapixeln, LED-Licht, HDR- und Panorama-Modus und Autofokus. Dank eines besonders stromsparenden Lesemodus soll der Akku beim Lesen über 17 Stunden durchhalten und bei normaler Benutzung 11 Stunden. Das Gehäuse hat Amazon um 1 mm dünner gemacht im Vergleich zum Vorgänger und eine Aluminium-Magnesium-Legierung verwendet. Dennoch bleibt das Design eher zweckmäßig. Als Zubehör gibt es Schutzhüllen, die per Magnet angebracht werden.

Software

Wie auch bei den Vorgängern kommt zwar Android als Betriebssystem zum Einsatz, aber in stark angepasster Version. Wer Android kennt, wird es mit Bedienoberfläche Fire OS 3.0 kaum wiedererkennen. Weiterhin ist alles darauf ausgerichtet Bücher, Filme und andere Medien zu konsumieren; Links in den Amazon-Store sind auf jedem Bildschirm präsent. Um Apps aus Play oder anderen Quellen zu installieren wird wie bei den Vorgängern ein wenig Bastelei an der Software und eventuell ein Root nötig sein.

Eine weitere Besonderheit ist der sogenannten Mayday-Button: Weiß man bei der Bedienung des Kindle Fire HDX nicht weiter, drückt man auf den Button und ein Mitarbeiter von Amazon schaltet sich per Videokonferenz auf das Tablet. Dabei kann der Service-Mitarbeiter nur den Bildschirminhalte des Gerätes sehen und über eingebautem Mikrofon und Lautsprecher mit dem Kunden sprechen. Mit Erlaubnis des Users übernimmt der Mitarbeiter auch die Kontrolle über das Tablet und kann Probleme aus der Ferne lösen.

Die Tablets werden vorerst nur in den USA zu kaufen sein. Aber wie auch der Vorgänger ist es wahrscheinlich, dass sie in den nächsten Monaten auch nach Europa kommen. Das kleinste Modell mit 7 Zoll und 16 GByte bietet der Hersteller für 229 US-Dollar an, 8,9 Zoll und 16 GByte kosten 379 US-Dollar. Wer LTE möchte, muss 100 Dollar drauf zahlen. Für eine Aufstockung auf 32 beziehungsweise 64 GByte Flash-Speicher verlangt Amazon beim 7-Zoll-Modell jeweils 40 Euro und beim größeren Modell jeweils 50 Euro. (hcz)