Anonymous-Hacker: milde Strafe nach Kooperation mit dem FBI beantragt

Das angebliche Anonymous- und LulzSec-Mitglied Sabu habe sich als "extrem wertvoll und als produktiver Kooperator" erwiesen, meint die New Yorker Staatsanwaltschaft und beantragt eine weit geringere Strafe als möglich wäre.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das FBI-Hauptquartier: Mit der US-Ermittlungsbehörde hat der LulzSec-Hacker Sabu kooperiert.

Sabu nannte er sich als Hacker: Hector Xavier Monsegur soll in der Hackergruppe LulzSec aktiv gewesen sein und Hackerangriffe von Anonymous organisiert haben. Nach seiner Verhaftung im März 2012 arbeitete er mit dem FBI zusammen. Wegen der umfangreichen Kooperation mit dem FBI soll Sabu mit einer deutlich verringerten Haftstrafe in seinem Strafprozess davonkommen.

Für die von Sabu mutmaßlich begangenen Straftaten hätte der Hacker in den USA zu einer Freiheitsstrafe von 21 bis 26 Jahren verurteilt werden können, heißt es in einer Stellungnahme des New Yorker Staatsanwalts Preet Bharara. Hector Xavier Monsegur habe sich als "extrem wertvoll und als produktiver Kooperator" erwiesen. Daher soll er nach dem Willen der Staatsanwaltschaft nur noch sieben Monate lang hinter Gitter. Das Verfahren gegen Monsegur beginnt am morgigen Dienstag.

Sabu soll an den Aktionen von Anonymous und LulzSec beteiligt gewesen sein, die 2011 bei Sony im großen Stil Kundendaten gestohlen haben sollen. Sabu habe zudem mit Jeremy Hammond zusammengearbeitet, der als "Stratfor-Hacker" bekannt wurde und im November 2013 zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.

Nach Hammonds damaliger Aussage soll Sabu den Angriff auf den privaten Nachrichtendienst Strategic Forecasting (Stratfor) angeregt haben. Sabu soll laut den Gerichtsakten seines eigenen Prozesses zusammen mit Hammond im Dezember 2011 die Daten von rund 860.000 Kunden von Stratfor-Rechnern heruntergeladen. Dazu gehörten Zehntausende von Kreditkartenkonten, mit deren Hilfe mindestens 700.000 US-Dollar an gemeinnützige Organisationen überwiesen worden seien. Nach diesem Angriff habe Sabu Hammond mit mehr als 2000 Adressen fremder Websites versorgt, die anfällig für Angriffe seien, habe Hammond ausgesagt.

Nach seiner Festnahme gab Sabu den Strafermittlern Hinweise auf mindestens 300 Cyber-Angriffe, bei denen Institutionen wie die Nasa, aber auch Firmen wie PayPal oder die Bank of America attackiert wurden. Sabu soll nach seiner Festnahme auch beim Schließen von Sicherheitslücken, etwa auf den Websites des Rundfunksenders PBS oder des US-Senats geholfen haben. (jk)