AntVR: Chinesische VR-Brille will Oculus Konkurrenz machen

Die Virtual-Reality-Brille AntVR soll mit PCs, Spielkonsolen und Mobilgeräten funktionieren. Für 300 US-Dollar bekommt man neben der Brille auch einen Lichtschwert-Controller. Die Kickstarter-Finanzierung steht bereits.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Der mitgelieferte Controller lässt sich wahlweise auch als Lightgun verwenden.

(Bild: AntVR)

Nach Sony und natürlich Oculus steht die nächste Firma mit einer Virtual-Reality-Brille in den Startlöchern: Das chinesische Unternehmen AntVR hat in nur zwei Wochen auf der Crowdfinancing-Plattform Kickstarter das Finanzierungsziel von 200.000 US-Dollar erreicht.

Anders als beispielsweise die Rift von Oculus arbeitet die AntVR-Brille ohne sphärische Linsen. So lassen sich beispielsweise 3D-Videos im Side-by-Side-Format direkt in der Brille bewundern – die Oculus-Brille benötigt ein zuvor per Software verzerrtes Bildsignal. Das AntVR-Display löst wie das DK2-Modell der Rift mit 1920 × 1080 Pixeln auf. Pro Auge stehen 960 × 1080 Bildpunkte zur Verfügung. Der diagonale Blickwinkel (FOV) fällt mit 100 Grad etwas kleiner aus als bei Oculus (110 Grad). Brillenträger sollen unter dem Headset genug Platz für ihre Sehhilfe haben, zudem lassen sich Pupillenabstände zwischen 60 und 77 mm einstellen. Praktisch: An der Unterseite der Brille ist eine kleine Klappe eingebaut, die im geöffneten Zustand zumindest kleinere Einblicke in die echte Welt zulässt (zum Beispiel, wenn man die Tastatur sucht).

Zu der auf Kickstarter für 300 US-Dollar angebotenen Beta-Brille soll ein kurioser Controller mitgeliefert werden: Diesen kann man als Gamepad, Lichtschwert, Lightgun und Lenkrad verwenden. Außerdem ist hier die HDMI-Buchse eingebaut, die Signale von PC, Spielkonsolen und Android-Geräten entgegennehmen soll. Ein im Controller steckender Inertial-Sensor soll Bewegungen des Benutzers umsetzen können – wenn der Nutzer zum Beispiel einen Schritt nach vorne geht, läuft der Spielcharakter ebenfalls los. Das Bewegungstracking soll nicht nur den Spaßfaktor erhöhen, sondern auch Übelkeit verhindern.

Die Signale von Controller und dem Headtracker in der Brille werden über Funk übertragen: Ein sogenanntes U2B-Modul (USB-2,4GHz und Bluetooth) muss dafür in Rechner oder Spielkonsole stecken. Das Modul ist quelloffen, so dass es Entwickler an beliebige Geräte anpassen können.

Während die 300-Dollar-Standardbrille ein HDMI-Kabel benötigt, bietet AntVR auf Kickstarter für 500 US-Dollar auch eine kabellose Variante mit WHDI-Adapter an. Beide Versionen werden von Akkus mit Strom versorgt, eine Ladung soll bei der Kabel-Brille acht Stunden lang halten, bei der kabellosen drei Stunden. (jkj)