Apple trommelt für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Cloud-Daten

Angriffe auf Nutzerdaten in der Cloud nehmen massiv zu, warnt Apple. Dagegen schütze nur, die eigenen Daten durchgehend zu verschlüsseln.

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(Bild: nikkimeel/Shutterstock.com)

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Apple erinnert an den erweiterten Datenschutz für iCloud, der vor einem Jahr als optionale Schutzfunktion eingeführt wurde: Die Angriffe auf in der Cloud gespeicherte Nutzerdaten nehmen drastisch zu, warnte das Unternehmen am Donnerstag unter Verweis auf eine neue Studie – dagegen helfe nur die durchgehende Verschlüsselung dieser Daten. In den vergangenen zwei Jahren seien über 2,6 Milliarden personenbezogenen Daten durch Angriffe auf Cloud-Anbieter kompromittiert worden, heißt es in der von Apple veröffentlichten Studie.

Cyberkriminelle setzen demnach verstärkt auf Supply-Chain-Angriffe und nutzen Schwachstellen in Dritt-Software oder bei schlechter gesicherten Firmenpartnern, um Zugriff auf Cloud-Daten zu erlangen. Auch Ransomware-Angriffe auf Firmen und Insider-Angriffe nehmen zu, heißt es in der Studie. Durch die zunehmende Digitalisierung von Arbeits- und Privatleben landen zugleich immer mehr Daten in der Cloud, sind diese nicht durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, können sie in den Händen der Angreifer landen.

Teile von Apples iCloud setzen schon länger auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, zentrale Elemente wie iCloud-Backups und Fotos lassen sich aber erst seit einem Jahr auf diese Weise schützen. Nutzer müssen allerdings selbst aktiv werden und die Verantwortung für ihre Daten übernehmen: Sind diese erst durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, kann Apple nicht mehr bei der Datenwiederherstellung helfen, wenn der Nutzer den Zugang zu seiner Apple-ID verliert. Zudem setzt die Schutzfunktion voraus, dass alle mit einer Apple-ID verknüpften Geräte mit neueren Software-Versionen laufen – mindestens iOS 16.2 und macOS 13.1 Ventura.

Wie viele Nutzer inzwischen diesen "Erweiterten Datenschutz für iCloud" aktiviert haben, teilte Apple nicht mit. Für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt es auch noch Einschränkungen, so bleiben etwa Metadaten lesbar und Kinder-Accounts können die Funktion aktuell nicht aktivieren.

(lbe)