Apples millionenschwerer Vergleich wegen defekter Tastaturen gebilligt

Ein Bundesgericht in den USA hat die außergerichtliche Einigung in einer Sammelklage gegen Apple gebilligt. Klagegrund: das ungeliebte Butterfly-Keyboard.

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Apples Butterfly-Tastatur

Der Stein des Anstoßes: Die Butterfly-Tastatur nervte Apple-Nutzer über Jahre.

(Bild: iFixIt)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Kraft

Die Einigung im Fall einer Sammelklage um Apples Butterfly-Keyboard hatten die involvierten Parteien zwar bereits letzten Juli erzielt, doch erst vergangene Woche billigte ein Bundesrichter in Kalifornien den Vergleich, womit er nun final ist. So wird Apple 50 Millionen US-Dollar zahlen und muss dafür kein Fehlverhalten einräumen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Richter Edward Davila vom Bezirksgericht San Jose nannte den Vergleich in seiner Begründung "fair, angemessen und vernünftig". Der Sammelklage, die von elf Käufern aus den US-Bundesstaaten Florida, Kalifornien, New York, New Jersey, Illinois, Michigan sowie Washington stammen, hatten sich über 86,000 Betroffene angeschlossen. Sie können nun Zahlungen zwischen 50 und 395 US-Dollar erwarten.

Stein des Anstoßes war das Butterfly-Keyboard, das Apple 2015 mit dem 12-Zoll-MacBook einführte und damals für seine flachen Tasten und den kurzen Hub lobte – aber auch für die ausgefeilte Mechanik. Gerade die erwies sich jedoch nicht nur als laut, sondern auch als anfällig für Staub, Krümel und andere Verschmutzungen, sodass manche Tasten nur noch unzuverlässig, gar nicht mehr oder mehrfach auslösten. In manchen Fällen lösten sich die Tasten sogar ab. Später integrierte Apple diesen Tastaturtyp auch in allen anderen zwischen 2015 und 2019 vorgestellten MacBooks der Serien Air und Pro, doch auch dort sorgten sie für Kummer.

Zwischenzeitlich legte Apple ein Austauschprogramm für die Tastaturen auf, das für betroffene Geräte bis vier Jahre nach dem Kauf galt; oft bestanden die Probleme aber danach fort oder stellten sich nach kurzer Zeit wieder ein. Nach mehreren Versuchen, die Mechanik zu optimieren, ist Apple mit dem Modelljahr 2019 zur klassischen Scherenmechanik zurückgekehrt.

Nicht alle Kläger waren mit der Einigung zufrieden, die bereits letztes Jahr erzielt wurde, was an den Details liegt: Die vollen 395 US-Dollar erhält man nur, wenn die Tastatur mehrfach getauscht werden musste. "Einmaltauscher" können 125 US-Dollar erwarten, und wurden nur Keycaps ersetzt, gibt es jeweils nur 50 US-Dollar. Für Unmut sorgte, dass Kunden, denen Apple den Tatstaturtausch verweigerte, offenbar leer ausgehen.

(bkr)