Arbeitsmarktzahlen mit Datensatzpanne

Dass 40.000 Arbeitslose nicht in den Arbeitslosenstatistiken auftauchen, wird von der Bundesagentur für Arbeit damit erklärt, dass ein kompletter "Datensatz" nicht berücksichtigt wurde.

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Von
  • Detlef Borchers

Zur heutigen Vorstellung der Zahlen über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Mai (PDF-Datei) musste die Bundesagentur für Arbeit (BA) eine Datenpanne einräumen. "Durch einen Verarbeitungsfehler wurden Personen, deren Arbeitslosigkeit am 23. Dezember begann, bei der Zählung der Arbeitslosigkeit im Januar 2007 nicht berücksichtigt. Dadurch wurden 40.000 der Arbeitslosen vom Januar nicht mitgezählt, das entspricht einem Anteil von 0,9 Prozent. In den Folgemonaten nahm der Fehler sukzessive ab, er beläuft sich für Mai nur noch auf "einige tausend", heißt es im Monatsbericht Mai.

Dass 40.000 Arbeitslose nicht in den Arbeitslosenstatistiken auftauchen, wird von der Bundesagentur damit erklärt, dass ein kompletter "Datensatz" nicht berücksichtigt wurde. Das automatisch generierte Fehlerprotokoll zu den statistisch weggefallenen Arbeitslosen sei von den BA-Mitarbeitern ignoriert worden. Die Statistik-Lücke sei erst nach einer Plausibilitätskontrolle entdeckt worden, die erfolgreiche Job-Vermittlungen von Arbeitslosen auffand, die statistisch gar nicht erfasst worden waren. "Die grundsätzlichen Aussagen zur Arbeitsmarktentwicklung im Winter 2006/07 sind von diesem Fehler nicht betroffen. Der Fehler wurde durch eine interne Analyse aufgedeckt. Die notwendige Korrektur der Arbeitslosendaten wird zum nächsten Stichtag für den Juni durchgeführt", so der Monatsbericht.

Frank-Jürgen Weise, Präsident der Bundesagentur für Arbeit, betonte bei der Vorstellung des Monatsberichts, dass die Differenz zwischen der amtlichen Statistik und der tatsächlichen Zahl der in Deutschland gemeldeten Arbeitslosen nur noch 6000 Personen betrage, weil viele der vergessenen Jobsucher wieder eine Stelle gefunden hätten. Damit solch ein "Datensatzfehler" nicht wieder vorkommt, soll Weise zufolge das Statistik-System so umprogrammiert werden, dass die Datenverarbeitung beim Auftreten einer Fehlermeldung gestoppt wird. (Detlef Borchers) / (pmz)