Aus für Gemstar-E-Books in Deutschland

Grund für den Rückzug sei der zu geringe Absatz auf dem deutschen Markt.

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Von
  • Sebastian Eckel

Das amerikanische Unternehmen Gemstar eBook hat heute Nachmittag offiziell seinen Rückzug aus dem deutschen Markt bekannt gegeben. So soll der deutsche E-Book-Server am 30. 06. 2003 und die Niederlassung in Hamburg am 31. 07. 2003 endgültig geschlossen werden. Als Grund gab der Vertreiber von E-Books und E-Book-Lesegeräten die zu niedrigen Absätze auf dem deutschen Markt an.

Durch die Auflösung in Deutschland wurde der weitere Verkauf von E-Book-Lesegeräten sofort gestoppt. Außerdem soll das angekündigte und auf dem amerikanischen Markt bereits erhältliche GEB 1150 nicht mehr erscheinen. Auch der Verkauf von Gemstar-E-Book-Editionen wird auf der Internetseite dibi.de eingestellt, bestätigte ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage. Es hätte aber keine weiteren Auswirkungen auf das laufende Geschäft von Dibi. Gemstar-E-Book-Interessenten müssen ab Anfang Juli 2003 ihre Bücher auf der US-Homepage von Gemstar beziehen. Dafür soll eigens eine deutschsprachige Rubrik eingerichtet werden. Zukünftige Support-Anfragen oder die neue Personal-Content-Funktion für das E-Book-Lesegerät GEB 2200 sind ebenfalls auf der US-Homepage erhältlich.

Anfang 2000 kaufte Gemstar die Hersteller für E-Book-Lesegräte NuvoMedia und SoftBook Press. Mitte 2000 kam das Unternehmen mit dem von NuvoMedia produziertem Rocket eBook als erster E-Book-Lesegerät-Anbieter auf den deutschen Markt und ist bis heute der Einzige. Zum Rocket eBook mit Schwarzweißdarstellung, kam 2001 das GEB 2200 mit Farbdisplay auf den Markt. Trotz schleppenden Absatzes, senkte Gemstar nur den Preis für das Rocket. Es kostete ab Anfang 2002 nur noch 200 Euro. Nach dem Ausverkauf des Rocket eBooks wollen die Amerikaner nur noch das GEB 2200 mit einem Preis von 650 Euro anbieten.

Der große Nachteil von Gemstar-E-Book-Lesegeräten ist ihr geringer Funktionsumfang und die Verschlüsslung. Zu jedem Gemstar-E-Book gehört ein individueller Code, mit dem Gemstar bei einer Online-Bestellung das Buch codiert. Kein anderes Gerät außer diesem kann das Buch anzeigen. Weiteres großes Manko ist, dass auf dem GEB 2200 keine eigenen Dateien gelesen werden können. Dagegen werden PDAs als E-Book-Lesegeräte immer beliebter. Trotz des kleinen Displays wird per MS Reader oder Palm Reader gelesen was das Zeug hält. (see)