NYPD zieht Überwachungsroboter K-5 aus dem Verkehr

Ein K-5-Überwachungsroboter sollte am Times Square für mehr Sicherheit sorgen. Doch er funktionierte nicht wie erwartet und wurde außer Dienst gestellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Konischer Roboter unter einer Straßenlaterne

Ein einsamer K-5-Überwachungsroboter von Knightscope.

(Bild: Knightscope)

Lesezeit: 3 Min.

Der erst vor etwas mehr als fünf Monaten in Dienst gestellte Überwachungsroboter K-5 des kalifornischen Robotikherstellers Knighscope wurde vom New York Police Departement (NYPD) wieder aus dem Verkehr gezogen. Das berichtet die New York Times (NYT) am Samstag. Der Roboter patrouillierte in dieser Zeit an der belebten U-Bahnstation am Times Square. Doch seine Dienstzeit war von Pannen überschattet.

"Der Knightscope K-5 hat seinen Piloteinsatz in der New Yorker U-Bahn beendet", kommentierte ein Polizeisprecher lapidar die Außerdienststellung des K-5-Roboters. Der Roboter ist nun auf einem Lagerplatz abgestellt worden.

Eigentlich hatte der 1,7 m hohe und 180 kg schwere Roboter rund um die Uhr in der U-Bahnstation am Times Square Sicherheitspersonal und Polizei entlasten und autonom Überwachungsaufgaben durchführen sollen. Dazu ist der Roboter mit mehreren Kameras ausgestattet, die Videos aufzeichnen und das Bildmaterial zugleich an einen Leitstand senden können. Zusätzlich hat der K-5 einen Button, den Hilfesuchende bei Problemen betätigen konnten, um schnelle Hilfe zu bekommen.

Doch der K-5-Roboter hing mehr am Ladeterminal, als dass er unterwegs war. Zu häufig musste das Robotersystem seine Akkus nachladen. Hinzu kam, dass er doch nicht so autonom funktionierte, wie Knightscope es dargestellt hatte. Häufig musste der Roboter von Polizeibeamten begleitet werden. Dazu kam seine Unfähigkeit, Treppen überwinden zu können. Der K-5 war deswegen auf einer Bahnsteigebene mehr oder weniger gefangen.

Alex Fox Cahn, Geschäftsführer des Surveillance Technology Oversight Project, einer Datenschutz- und Bürgerrechtsgruppe, hat den K-5-Roboter bei seiner Einführung im September 2023 als "Mülltonne auf Rädern" bezeichnet. Cahn sieht sich darin nun bestätigt: "Es sieht so aus, als ob die Räder noch nicht einmal funktionierten."

Eingeführt hat den Überwachungsroboter der New Yorker Bürgermeister und ehemalige Polizeibeamte Eric Adams in einem Leasingvertrag für rund 9 US-Dollar pro Stunde. Adams sieht Roboter als einen wichtigen Baustein in der Verbrechensbekämpfung in New York City an. Seine Strategie sieht vor, dass Roboter, Drohnen und Gesichtserkennung Hand in Hand zur Prävention von kriminellen Machenschaften eingesetzt werden. Dazu hatte er etwa Starchase eingeführt, ein GPS-System, mit dem flüchtende Verbrecher, an deren Wagen ein Peilsender angebracht ist, innerhalb von New York verfolgt werden können. Gefährliche Verfolgungsjagden mit der Polizei sollen so im dichten Stadtverkehr entfallen. Außerdem setzt Adams einen Roboterhund beim NYPD ein, der in Notsituationen mit seinen Kameras, Kommunikationssystem und Lichtern zum Einsatz kommen soll.

Adams sieht sich in dem Einsatz von Robotertechnik zur Verbrechensprävention bestätigt und führt dafür aktuelle Statistiken an, nach der die Kriminalitätsrate in New York gesunken sein soll. Cahn sieht das jedoch anders: "Als die Kriminalität landesweit anstieg, sagte man uns, dass Überwachung die Lösung sei. Doch jetzt sinkt die Kriminalität im ganzen Land, auch in Städten, die diese dystopischen Geräte verboten haben. Wenn wir kein Geld haben, um Bibliothekstüren offenzuhalten, haben wir definitiv kein Geld für gruselige Roboter."

(olb)