Autokonzern Stellantis prüft Zusammenarbeit mit chinesischem Hersteller

Aktuell spielt Stellantis auf dem asiatischen Markt kaum eine Rolle. Das soll sich ändern. Dafür wird aktuell offenbar ein lokaler Partner gesucht.

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Opel Astra GSe

Stellantis ist mit all seinen Marken auf dem noch immer wachsenden Pkw-Markt in Asien kaum präsent. Das soll sich ändern.

(Bild: Pillau)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Bei Stellantis gibt es Überlegungen, mit einem chinesischen Autohersteller zusammenzuarbeiten. Der Konzern, zu dem Marken wie Opel, Peugeot und Fiat gehören, habe eine Kooperation unter anderem mit dem Anbieter Leapmotor geprüft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Eingeweihte. Wie die Konkurrenz denkt demnach auch Stellantis darüber nach, in einen lokalen Elektroautohersteller zu investieren, um dem eigenen Geschäft in China auf die Sprünge zu helfen. Die Überlegungen seien noch im Gange und es gebe noch keine abschließende Entscheidung, hieß es. Das Unternehmen wollte sich zu den Informationen gegenüber Bloomberg nicht äußern. Die Stellantis-Aktie reagierte kaum auf die Nachricht.

Für den Konzern mit rechtlichem Sitz in Amsterdam wäre ein größerer Einstieg in China ein bedeutender Schritt. Stellantis-CEO Carlos Tavares hatte im vergangenen Jahr ein geplantes Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Anbieter GAC zur Jeep-Produktion abgesagt, weil er mit dem Fortschritt der Pläne unzufrieden war. Auch sonst spielt der weltgrößte Automarkt bei Stellantis aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Inklusive nicht konsolidierter Joint Ventures lieferte Stellantis in der Region Asien-Pazifik samt China und Indien im ersten Halbjahr gerade einmal rund 90.000 Autos aus. Zum Vergleich: Volkswagen kam allein in China auf 1,45 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge.

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Auf dem wachsenden chinesischen Elektroautomarkt tut sich allerdings auch Volkswagen schwer. In diesem Jahr musste die Kernmarke VW-Pkw im Land die seit Jahrzehnten gehaltene Marktführerschaft an den lokalen Konkurrenten BYD abtreten, weil die Chinesen mit günstigen Elektroautos deutlicher besser bei den Kunden ankommen als VW. Volkswagen-Chef Oliver Blume will zudem nicht in großem Stil in die Rabattschlacht in der Volksrepublik einsteigen. Volkswagen steuert stattdessen mit milliardenschweren Investitionen und neuen Modellen gegen und kündigte kürzlich an, mit Xpeng gemeinsam Autos auf deren Plattformen entwickeln zu wollen, um im Markt schneller Fuß zu fassen. Volkswagen wurde in Medienberichten zudem jüngst nachgesagt, ebenfalls mit Leapmotor zu verhandeln. Der Konzern wollte das mit Verweis auf "Spekulationen" nicht kommentieren.

(mfz)