Autonomes Fahren: Swiss Re bescheinigt Waymo sicheres Fahren

Swiss Re hat Datenbanken mit Haftansprüchen aus Autounfällen herangezogen, um Fahrten mit Menschen am Steuer mit autonomen Autos zu vergleichen.

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Im Vordergrund ein Mann, den Waymo "John N." nennt, im Hintergrund ein automatisierter I-Pace in einer Straße in San Francisco.

(Bild: Waymo)

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Die von Waymo betriebenen autonomen Autos sind laut einer Studie sicherer unterwegs als jene, die von Menschen gelenkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Google-Schwester mit Hilfe des Versicherungsunternehmens Swiss Re, mit dem sie seit einem Jahr kooperiert, um Modelle für die Risikobewertung für Fahrten auf Autonomielevel 4 zu entwickeln.

Für die nun vorgestellte Studie "Comparative Safety Performance of Autonomous- and Human Drivers" (PDF) wurden gesammelte Haftpflichtansprüche gegenüber Waymo und gegenüber menschlich gesteuerten Fahrzeugen miteinander verglichen. Während der ausgewerteten 3,8 Millionen Meilen (gut 6 Millionen km) Fahrten ohne einen Menschen am Steuer hätten sich keine Schadenersatzansprüche wegen einer Körperverletzung ergeben. Dem stehe ein mit "cpmm" abgekürzter Basiswert von 1,11 Schäden pro einer Million Meilen gegenüber, bei denen ein Mensch lenkte.

Im Bereich der Sachschäden erreichte Waymo einen Wert von 0,78 cpmm, während menschliche Fahrer auf 3,26 cpmm kommen. Ähnliche Daten ergeben sich laut der Studie aus den 35 Millionen Meilen autonomen Testfahrten, die von einem Menschen überwacht wurden. Die Werte für die menschlichen Fahrer basiert laut der Studie auf Daten aus den Jahren 2016 bis 2021 aus gut 600.000 Fällen mit schuldhaften Fahrern, die auf insgesamt 125 Milliarden Meilen Fahrten in den Gebieten entstanden sind, in denen auch Waymo-Autos unterwegs sind.

Daten aus Beständen der Versicherung seien besser geeignet, um zwischen autonomen und menschlich gesteuerten Autofahrten zu vergleichen als die aus Polizeiberichten gewonnenen Datensätze, heißt es in der Studie. Schadensmeldungen an Versicherungen seien eher standardisiert, zudem würden hier mehr Schäden und diese zudem genauer erfasst als von der Polizei. Dies sei die erste Studie, in der mit dieser Methode vorgegangen wurde, heißt es.

Waymo unternimmt seit einigen Jahren in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona und im kalifornischen San Francisco autonome Fahrten. Die daraus gewonnen Daten wurden in der Studie berücksichtigt. Seit Oktober 2020 fahren in Phoenix Waymo-Taxis ohne menschliche Sicherheitsaufsicht an Bord, für San Francisco bekam das Unternehmen die Erlaubnis dafür im November vorigen Jahres. Zeitweise regte sich dagegen Widerstand von Vertretern der Stadt, seit vorigen Monat dürfen Waymo und Konkurrent Cruise rund um die Uhr und in ganz San Francisco autonome Taxis gegen Bezahlung betreiben.

(anw)