Avira-Update legt Systeme lahm

In Internetforen häufen sich Berichte, dass ein kürzlich verteiltes Avira-Update Systeme unbenutzbar macht. Eine Deinstallation soll helfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 183 Kommentare lesen

(Bild: deepadesigns/Shutterstock.com)

Update
Lesezeit: 2 Min.
Von

Wer den Virenschutz von Avira einsetzt, könnte womöglich nach jüngst automatisch installierten Updates der Software vor einem nicht benutzbaren System stehen. In Internetforen mehren sich die Hinweise, dass Rechner danach unbedienbar werden. Auch Leser haben uns kontaktiert und von den Problemen berichtet.

Am Freitag hat das inzwischen von Gen Digital, vormals als Norton Lifelock und davor als Symantec bekannt, gekaufte Unternehmen aus Süddeutschland offenbar Aktualisierungen verteilt, die Windows-Rechner lahmlegen können. Den unterschiedlichen Meldungen zufolge sind sowohl Windows-10- als auch Windows-11-Computer betroffen. Nach dem Systemstart sind die Rechner demnach zwei bis drei Minuten benutzbar, bevor sich kein Programm mehr öffnen oder bedienen lässt.

Die Betroffenen berichten, dass ein Reset dazu führt, dass sie den Rechner wieder für kurze Zeit nutzen können, bis das Fehlverhalten erneut auftritt. Anderen Berichten zufolge scheint nicht einmal mehr die Anmeldung am PC möglich zu sein.

Sofern Betroffene das Avira Antivirus deinstalliert haben, sollen sich die Systeme wieder normal verhalten. Es ist daher empfehlenswert, den Virenschutzsoftware von Avira im Problemfall zu deinstallieren. Nach einem Neustart sollte Windows automatisch den Microsoft Defender als Schutz vor Malware aktivieren. Das können Nutzerinnen und Nutzer in den Einstellungen etwa in Windows 11 unter "Datenschutz und Sicherheit" – "Windows-Sicherheit" überprüfen.

Was genau das Verhalten auslöst und ob es andere Lösungsmöglichkeiten als die Deinstallation der Antivirensoftware gibt, ist bislang unklar. Den Eingang unserer Anfrage diesbezüglich hat die Pressestelle von Gen Digital bestätigt. Eine Antwort mit der Stellungnahme des Unternehmens steht jedoch zum Meldungszeitpunkt noch aus. Wir reichen sie gegebenenfalls an dieser Stelle nach.

Update

Gen Digital hat jetzt auf unsere Anfrage geantwortet: "Uns ist bekannt, dass ein aktuelles Update von Avira bei einigen Nutzern von Windows 10 und Windows 11 zu Problemen geführt hat. Diese wurden automatisch durch ein Update behoben, das am Montag, 11. Dezember, 11:30 Uhr (MEZ) bereitgestellt wurde. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Update nicht alle Computer erreicht hat, können sich Nutzer an das Avira Support-Team wenden, das ihnen gerne hilft".

Bezüglich der Ursache erklärte das Unternehmen: "Das Problem wird durch die Avira interne Firewall unter einer bestimmten Bedingung verursacht. Es führt dazu, dass neue Windows-Prozesse nicht gestartet werden."

Sollte die automatische Aktualisierung bei betroffenen Rechnern nicht zuverlässig ankommen, hilft zudem auch weiterhin die Deinstallation der Antivirensoftware. Dadurch aktiviert sich unter Windows 10 und Windows 11 der Microsoft Defender, der in nicht verwalteten Umgebungen vor Malware schützt.

(dmk)