BMG will MP3.com-Entschädigung an Künstler weitergeben

Anfänglich sollten nur wenige Künstler von den Zahlungen aus dem Urheberrechtsprozess gegen MP3.com profitieren. Nun werden die Millionen brüderlich geteilt.

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Von
  • Sven Hansen

Auf etwa 20 Millionen US-Dollar schätzen Beobachter die Höhe der Entschädigungszahlungen, die das Musik-Portal MP3.com der BMG zu zahlen hat. Die Bertelsmann-Tochter hatte zusammen mit anderen Major-Labels erfolgreich gegen die Verletzung von Urheberrechten durch das Herunterladen von Musikstücken über MP3.com geklagt. Im November einigte man sich hinter verschlossenen Türen über die Höhe der Zahlungen an die Plattenfirmen. Doch längst nicht alle Künstler haben aufgrund ungünstiger Verträge einen rechtlichen Anspruch auf ihren Anteil an den außerordentlichen Einnahmen der BMG. Nur 20 bis 30 Prozent müssten, US-amerikanischen Agenturberichten zufolge, an der Entschädigung beteiligt werden.

Dennoch sollen nun alle von den Urheberrechtsverletzungen betroffenen Künstler Geld erhalten: "BMG plant die Einnahmen aus der Einigung mit MP3.com mit allen betroffenen Künstlern zu teilen, auch in Fällen, bei denen es vertraglich nicht nötig wäre", sagte Bob Jamieson, CEO der BMG in Nordamerika. Neben den Interpreten sollen auch die Songschreiber in die Entschädigung mit einbezogen werden. "Uns liegt viel an einem guten Verhältnis mit unseren Künstlern. Dies scheint uns der beste Weg zu sein, dieser Wertschätzung Ausdruck zu verleihen." Sobald alle betroffenen Künstler ausfindig gemacht wurden, will man mit der Auszahlung beginnen. (sha)