Backups von WhatsApp-Chats können zukünftig Kosten verursachen

Wer als Android-Nutzer von WhatsApp seine Messenger-Kommunikation auf Google Drive sichert, kann zukünftig zur Kasse gebeten werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 191 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Die gute Nachricht zuerst: Für private Nutzer des Messenger-Dienstes WhatsApp sind die Basis-Funktionen, also das Versenden von Nachrichten, Bildern und Videos, auch zukünftig kostenfrei. Die sollen lediglich bei der WhatsApp-Business-Variante zu Kosten führen. Wer seine Chat-Verläufe jedoch regelmäßig auf dem Online-Speicher seines Google-Kontos speichert, kann zukünftig zu Kasse gebeten werden. Bislang war es so, dass das WhatsApp-Backup nicht von den 15 GByte Online-Speicher abgezogen wurde, die jedem Android-Nutzer frei zur Verfügung stehenden.

Das soll sich ab Dezember zunächst für einen Kreis von Testnutzern und ab 2024 für alle Nutzer des Messengers ändern. In den FAQ des Dienstes ist nachzulesen, dass diese Änderungen im Laufe des ersten Halbjahres durchgeführt werden sollen. WhatsApp will die Anwender 30 Tage vor dem Inkrafttreten dieser Änderung mit einem Banner in der App informieren.

Wer sein Google-Speicherkontingent nur in geringem Maße nutzt, für den ändert sich quasi nichts, wenn sein Chat-Backup den Platz nicht zum Überlaufen bringt. Kosten entstehen erst dann, wenn der Platz nicht ausreicht. Denn dann müsste man sein Google-Drive-Konto aufstocken. Für einen Platz von 100 GByte nimmt Google derzeit knapp zwei Euro pro Monat, für einen Euro mehr gibt es 200 GByte.

Alternativ kann man seinen Online-Speicher aufräumen, um Platz zu schaffen, oder für das WhatsApp-Backup gar ein zweites Google-Konto einrichten, das nur dafür genutzt wird.

Vielleicht kann sich der eine oder andere WhatsApp-Nutzer noch daran erinnern, schon früher für die Dienstleistung einmal jährlich eine Gebühr von 99 Cent bezahlt zu haben. Erst danach wurde der Dienst umsonst angeboten.

Wie hoch die Betriebskosten eines Messenger-Dienstes vor allem für die Sicherung der Privatsphäre sind, hat kürzlich die Signal Foundation in einem Blog offengelegt. Sie nannten dort einen jährlichen Betrag von derzeit 40 Millionen US-Dollar, die sich bis 2025 auf 50 Millionen US-Dollar erhöhen sollen.

(pen)