BenQ-Pleite: Service-Tochter kann alle Gläubiger auszahlen

Mehr als fünf Jahre nach der Pleite des Handyherstellers BenQ Mobile können die Insolvenzverwalter eine der Baustellen schließen.

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  • dpa

Mehr als fünf Jahre nach der Pleite des Handyherstellers BenQ Mobile können die Insolvenzverwalter eine der Baustellen schließen. Die Service-Tochter Inservio GmbH aus Bocholt, zuständig für Handyreparaturen, begleicht sämtliche noch offenen Forderungen ihrer Gläubiger. Das teilte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Pluta in München mit. Unter anderem holten die Verwalter aus 34 Ländern bereits gezahlte Steuern zurück.

"Die Aufrechterhaltung des Servicebetriebes, der Verkauf einzelner Betriebsteile sowie die erfolgreiche Rückforderung von ausländischen Steuerzahlungen bilden das Fundament für die außergewöhnlich hohe Ausschüttung von nunmehr 100 Prozent", hieß es. Rund zwei Drittel der insgesamt 8,8 Millionen Euro waren bereits im Jahr 2010 geflossen. 2007 übernahm die Firma Combase den Großteil von Inservio sowie 120 von zuletzt 350 Beschäftigten.

Nach Angaben von Pluta wird das Insolvenzverfahren von BenQ Mobile voraussichtlich noch bis Ende nächsten Jahres laufen. "Die Summe aller anerkannten Forderungen beträgt rund 600 Millionen Euro bei über 5000 Gläubigern. Davon entfallen über 20 Millionen Euro auf mehr als 3000 ehemalige Mitarbeiter." Die Ausschüttungsquote für die Gläubiger liege derzeit bei 65 Prozent, erläuterte der Sprecher.

Die frühere Siemens-Handysparte BenQ Mobile mit mehr als 3000 Beschäftigten hatte Ende 2006 Insolvenz angemeldet, weil der asiatische Mutterkonzern ihr nach der Übernahme den Geldhahn zugedreht hatte. (anw)