Bericht: Baubeginn von Intels Chipfabriken in Magdeburg unsicher

Der für das erste Halbjahr 2023 geplante Start der Bauarbeiten für die Megafab könnte sich verzögern. Intel verweist auf eine "schwierige Marktsituation".

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Intels geplantes Halbleiterwerk in Magdeburg

Render-Bild für Intels geplantes Halbleiterwerk in Magdeburg.

(Bild: Intel)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Intel hat die Pläne zum Bau der Megafab in Magdeburg offenbar geändert. Der Spatenstich für die zwei neuen Chipfabriken sollte eigentlich in der ersten Jahreshälfte 2023 erfolgen. Doch nun will sich Intel nicht mehr auf einen Zeitpunkt für den Baubeginn festlegen, meldet eine Magdeburger Zeitung. Intel spricht demnach von einer "schwierigen Marktsituation" und verweist auf gestiegene Kosten.

Noch im November hat Intel-Chef Pat Gelsinger Magdeburg besucht und sich erfreut über die Pläne für die hochmoderne Fertigung in Deutschland gezeigt. Im März hatte Intel das deutsche Mega-Halbleiterwerk für 17 Milliarden Euro angekündigt. Der Bund hat angekündigt, die Ansiedlung des Herstellers mit einem Milliardenbetrag von mindestens 6,8 Milliarden Euro unterstützen zu wollen.

Jetzt aber habe sich die Situation geändert, wie ein Intel-Sprecher laut Magdeburger "Volksstimme" erklärt. "Die geopolitischen Herausforderungen sind größer geworden, die Nachfrage nach Halbleitern ist zurückgegangen, Inflation und Rezession stellen die Weltwirtschaft vor große Herausforderungen." Daher könne Intel noch keinen definitiven Termin für den Baubeginn festlegen.

Auch klaffe inzwischen eine Lücke zwischen den ursprünglich prognostizierten Kosten und den aufgrund der globalen Weltlage gestiegenen Kosten. "In der aktuellen Situation ist diese Lücke größer geworden", sagte Intels Sprecher weiter. "Wir arbeiten derzeit mit Regierungspartnern daran, das Projekt in diesem Sinne voranzutreiben."

Intel will also offenbar höhere Subventionen aufgrund gestiegener Kosten. In Magdeburg sollen ab 2027 Chips produziert werden. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei Chipfabriken gebaut werden, die dann Halbleiterbauelemente aus der Angstrom-Ära produzieren. Mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen.

(fds)