Bericht: EU-Kommission will Roaming-Kosten weiter drücken

EU-Kommissarin Neelie Kroes will die Obergrenzen der Preise für SMS und mobile Gespräche im Ausland weiter absenken. Auch sei erstmals eine Kappung des Datenroamingpreise geplant, berichtet die "New York Times".

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Die EU-Kommission will die Preise für die Nutzung von Handys im Ausland offenbar weiter begrenzen und eine Roamingkostengrenze für die Internetnutzung im Ausland einführen. Laut einem Bericht der New York Times soll die seit 2010 geltende Obergrenze für abgehende Anrufe von 39 Cent zum 1. Juli 2014 auf 24 Cent abgesenkt werden, die für eingehende Anrufe von 15 auf 10 Cent. Für SMS, die aus dem Ausland verschickt werden, will die zuständige Kommissarin Neelie Kroes laut dem Bericht eine Obergrenze von 8 Cent einführen.

Darüber hinaus plane Kroes auch eine Grenze für Datenroaming einzuführen. Derzeit werden europaweit durchschnittlich 2,50 Euro je Megabyte verlangt. Zum 1. Juli 2012 sei eine Grenze von 90 Cent geplant, berichtete die New York Times, die 2013 auf 70 und 2014 auf 50 Cent abgesenkt werden könnte. Bisher existiert nur eine von der EU-Kommission zum 1. Juli 2010 eingeführte Kostenbremse. Damit werden die Kosten für im Ausland genutzte Mobilfunk-Datenverbindungen auf maximal 50 Euro plus Mehrwertsteuer begrenzt, in Deutschland beträgt die Obergrenze damit 59,50 Euro.

Außer den Preisen für die Verbraucher könnte Kroes laut dem Zeitungsbericht auch die Großhandelspreise regulieren, die Mobilfunkbetreiber von Wiederverkäufern beziehungsweise Reseller verlangen. Diese könnten dann Roamingpakete direkt zu günstigen Preisen den Verbrauchern anbieten. Kroes könnte obendrein den Verbrauchern das Recht verschaffen, solche Pakete von einem anderen Anbieter als ihrem bisherigen Mobilfunkbetreiber zu erwerben.

Kroes will laut dem Bericht ihre Pläne am 22. Juni vorstellen. Diese müssten vom EU-Parlament und vom EU-Rat der zuständigen Minister genehmigt werden. (anw)