Betrugsmasche: Enkeltrick dominiert bereits Beschwerden zu Rufnummernmissbrauch

Wenn sich angebliche Verwandte von einer neuen Nummer melden und Geld wollen, wird man betrogen. Bei der Bundesnetzagentur dominieren die Beschwerden bereits.

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Hand an Smartphone mit WhatsApp offen

(Bild: Yohanes Herman Nggebu/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die Bundesnetzagentur hat wegen Rufnummernmissbrauch im vergangenen Jahr fast 9800 Telefonnummern gesperrt, mehr als zwei Drittel davon in Verbindung mit dem sogenannten Enkeltrick-Betrug. Das teilte die Behörde mit. Vergleichszahlen gibt es nicht, weil die Betrugsmethode vergleichsweise neu und bei der Bundesnetzagentur erst seit dem Herbst 2022 eigenständig katalogisiert wird. Von den jetzt insgesamt 143.000 Beschwerden wegen Rufnummernmissbrauchs sind 2023 rund 60.000 größtenteils auf diese Betrugsmasche zurückzuführen, hat die dpa erfahren. Insgesamt ist die Zahl der Beschwerden damit aber zurückgegangen, 2022 waren es noch mehr als 150.000.

Bei der Betrugsmasche "Enkeltrick" geben sich Kriminelle gegenüber zumeist älteren Menschen als Verwandte oder enge Freunde aus und behaupten, in einer Notsituation zu sein. Das läuft oft über Messenger wie WhatsApp, aber auch übers Telefon. Die Kriminellen bauen psychologischen Druck, um zu verhindern, dass die Opfer über andere Wege mit den vermeintlichen Kontakten kommunizieren. Außerdem verweisen sie auf Zeitdruck. Immer wieder gelingt es, die Opfer zur Überweisung oder gar Aushändigung großer Geldsummen zu überreden. Das ist zumeist weg, wenn sich die Geschädigten an die Polizei wenden. Betroffenen wird geraten, solche Kontaktversuche zu ignorieren, oder die angeblich in einer Notsituation gefangenen Personen über bekannte Wege zu kontaktieren.

Geschädigte, aber auch Menschen, die den Kontaktversuch direkt durchschauen und gar nicht reagieren, können die dafür genutzten Rufnummern an die Bundesnetzagentur melden. Die kann diese dann gegebenenfalls sperren. "Der Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern hat höchste Priorität. Wir dämmen den Missbrauch konsequent ein", versichert der Präsident der Behörde, Klaus Müller. Außer dem Enkeltrick hat die Bundesnetzagentur der Mitteilung zufolge unter anderem Beschwerden über unerwünschte Werbefaxe, belästigendes Anrufverhalten, kostenpflichtige Warteschleifen, falsche Pop-Up-Fehlermeldungen, Fake-Hotlines sowie Rufnummernmanipulation erhalten.

(mho)