Bill Gates gibt den Startschuss für Windows Mobile 5.0

Zu den wichtigsten Neuerungen zählt unter anderem die Unterstützung von Persistant Storage. Damit kann ein Datenverlust bei entleertem Akku verhindert werden.

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Das neue, unter dem Codenamen Magneto entwickelte Betriebssystem für Pocket PCs, Smartphones und Media Player wird schlicht Windows Mobile 5.0 heißen. Das später als erwartet vorgestellte Mobil-System gründet sich auf dem bereits im vergangenen Jahr veröffentlichten Embedded-Betriebssystem Windows CE 5.0. Bill Gates gab heute auf der Microsoft Mobile- und Embedded-Entwickler-Konferenz (MEDC) in Las Vegas den Produktionsstart des Betriebssystems bekannt. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Unterstützung von Persistant Storage, um den Datenverlust bei entleerter Batterie zu verhinden, wie man es schon von PalmOne-PDAs her kennt. Das Mini-Windows unterstützt zudem von Haus aus nun integrierte Festplatten sowie USB 2.0.

Komplett überarbeitet hat Microsoft endlich das Mobile Office. Beispielsweise unterstützt Word Mobile (ehemals Pocket Word genannt) in der aktuellen Version Tabellen, Listen und integrierte Grafiken. Die Originalformatierung von PC-Office-Dokumenten soll nun erhalten bleiben. Auch eine Applikation zum Lesen und Anzeigen von PowerPoint-Dateien findet den Weg auf die mobile Microsoft-Plattform. Fünf Jahre lang hatte sich der Redmonder Konzern die Weiterentwicklung des Mobile-Office-Pakets geschenkt.

Als Multimedia-Player kommt der bereits bekannte Windows Media Player 10 zum Einsatz. Er unterstützt neben der Windows Media DRM auch 3rd-Party DRM-Systeme sowie pluggable CODECs außer der integrierten WMA/WMV- und MP3-Unterstützung. Mit Windows Mobile 5.0 kommt die Sychronisations-Software ActiveSync 4.0, das eine verbesserten Abgleichfunktion via Bluetooth besitzt und auch mit Adressen verknüpfte Bilder in Outlook einträgt.

Microsoft trägt auch hochauflösenden Displays Rechnung: Das Entwicklerpaket berücksichtigt nun die Adressierung von unterschiedlichen Bildschirmauflösungen, sodass Programme auf VGA-PDAs bei Bedarf wieder auf eine niedrigere Auflösung umschalten können. Spiele dürften von der an Direct3D angelehnten Programmierschnittstelle Direct3Dmobile profitieren, die schnelle 3D-Grafik auf Windows-Mobile-PDAs ermöglichen soll.

Entwickler finden im kommenden Visual Studio 2005 ein komplett neues SDK. Zusätzlich bietet Microsoft ein Bluetooth Source Kit an. Parallel erscheint ein neues .NET Compact Framework. Erste Geräte, darunter der MDA IV von T-Mobile, sollen im Sommer erscheinen. Auch Dell gab inzwischen bekannt, ein Update für seine X50-Serie bereit zu stellen. Ebenso will HP zumindest Updates für den iPAQ hx4700 und die hx2xxx-Serie anbieten. Zu welchem Preis steht allerdings noch nicht fest. Ob es Besitzern älterer Geräte generell möglich sein wird, das neue Betriebssystem als Update aufzuspielen, ist nicht bekannt. (rme/ct) / (dal)