Bitcoin knackt zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren die 50.000-Dollar-Marke

Die Zulassung von Bitcoin-ETFs verschafft der Kryptowährung Rückenwind. Wie nachhaltig der ist, darüber gibt es verschiedene Ansichten.

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(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Bitcoin hat zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren die Marke von 50.000 US-Dollar erreicht. Der weltgrößten Kryptowährung verleiht die Erwartung von Zinssenkungen im Laufe dieses Jahres und die Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA seit Jahresbeginn mächtig Auftrieb.

Der Bitcoin-Kurs ist in diesem Jahr bisher um mehr als 16 Prozent gestiegen und erreichte am Montag seinen höchsten Stand seit dem 27. Dezember 2021, wie der US-Nachrichtensender CNBC berichtet. Dem Bericht zufolge notierte die Kryptowährung am Montagabend MEZ mit 50.168 US-Dollar um vier Prozent höher als am Vortag, rutschte später aber wieder unter die 50.000 US-Dollar-Marke. Auch andere Kryptowährungen legten am Montag zum Teil um mehrere Prozentpunkte zu.

"50.000 US-Dollar sind ein bedeutender Meilenstein für Bitcoin, nachdem die Einführung von Spot-ETFs im letzten Monat nicht nur nicht zu einem Anstieg über diese wichtige psychologische Marke geführt hat, sondern auch zu einem Ausverkauf und einer tiefgreifenden Überprüfung dieser neuen Bitcoin-Produkte", zitiert CNBC Antoni Trenchev, Mitbegründer der Krypto-Kreditplattform Nexo.

Beobachter sehen den Hauptgrund für den jüngsten Kursanstieg von Bitcoin dennoch in der Zulassung von Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht Anfang Januar. Bitcoin-Fonds dürfen nun an US-Börsen gehandelt werden. Die US-Kapitalmarktbehörde SEC fügte sich damit der Entscheidung eines Bundesberufungsgerichts aus dem Vorjahr. Seit 2021 wird in den USA ein ETF (Exchange Traded Fund) gehandelt, der mit Terminkontrakten (Futures) für Bitcoin spekuliert. Es gibt auch Trusts, die direkt Bitcoin kaufen und verkaufen. Doch zum allgemeinen Börsenhandel wollte die Behörde sie nicht zulassen und genehmigte entsprechende Anträge lange Zeit nicht.

Einige Analysten schätzen, dass nach dem Kurswechsel der SEC die Zuflüsse in die neuen ETFs allmählich ansteigen und im laufenden Jahr die Marke von zehn Milliarden US-Dollar überschreiten werden, während andere Marktbeobachter laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters sogar glauben, dass die Bitcoin-Fonds allein in diesem Jahr 50 bis 100 Milliarden US-Dollar anziehen könnten. Ein erster Bitcoin-Fonds in den USA sammelte bereits über eine Milliarde US-Dollar ein.

Die Bitcoin-Fonds machen die Kryptowährung auch auf dem Massenmarkt der Wall Street zugänglich. Bislang nämlich mussten Anleger, die in Bitcoin investieren wollten, den Weg über Wallets bzw. Kryptobörsen gehen. Das ändert sich nun. Auswirkungen auf die Kursentwicklung dürfte zudem die nächste Bitcoin-Halbierung haben, die für April erwartet wird und mit der die Freigabe von Bitcoin verlangsamt werden soll. Bitcoin ist auf 21 Millionen Token begrenzt; 19 Millionen wurden bereits geschaffen. Hinzu kommen eine mögliche baldige Zinssenkung der US-Notenbank und die potenzielle Zulassung eines Ethereum-ETFs. Was das alles für die Kursentwicklung genau heißt, darüber gibt es aber unterschiedliche Auffassungen.

(akn)