Brand nahe der Tesla-Baustelle in Grünheide – Staatsschutz ermittelt

Nahe des künftigen Tesla-Werks in Brandenburg haben Stromkabel gebrannt. Es liegt ein Bekennerschreiben vor, die Polizei ermittelt.

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Ermittler untersuchen die Kabel.

(Bild: dpa / Jörg Carstensen)

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In der Nacht zu Mittwoch gerieten in der Nähe des künftigen Tesla-Werks bei Berlin Stromkabel in Brand. Eine Brandstiftung werde nicht ausgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher. "Die Ermittlungsgruppe des LKA ist gerade vor Ort und untersucht den Tatort." Die Polizei ermittelt auch zu einem möglichen politischen Motiv.

Am Mittag tauchte auf indimedia.org ein Bekennerschreiben auf. Unter dem Autorennamen "Vulkangruppe" heißt es darin: "Wir haben in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2021 die Stromversorgung der Baustelle der Tesla-Giga-Fabrik in Grünheide bei Berlin gekappt, indem wir an sechs überirdisch verlegten Hochspannungskabeln Brand gelegt haben."

"Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial", heißt es in dem Schreiben. Es sei ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibe, Lebensgrundlagen zerstöre sowie koloniale Ausbeutungsverhältnisse nutze und herstelle. "Unser Feuer steht gegen die Lüge vom grünen Automobil", schreibt die "Vulkangruppe. Der Name tauchte auch im Zusammenhang mit anderen Anschlägen auf, so nach einem Brand von Kabeltrassen in Berlin vor drei Jahren. "Wir prüfen, ob da etwas dran ist", sagte Joachim Lemmel, Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg.

Die Stromkabel in einem Wald etwa 500 Meter von dem Werk des Autobauers entfernt hatten in der Nacht zu Mittwoch gebrannt. Die armdicken Kabel versorgen unter anderem auch die Baustelle der Autofabrik, die derzeit in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) errichtet wird. Trotz des Feuers seien die Kabel aber noch funktionsfähig, hieß es am Morgen von der Polizei.

Der Energieversorger Edis teilte am Nachmittag mit: "Unmittelbare Versorgungsunterbrechungen waren bisher nicht erforderlich". Einsatzkräfte des Versorgers befinden sich seit den frühen Morgenstunden vor Ort, um den entstandenen Schaden zu begutachten und weitere notwendige Schritte einzuleiten und zu koordinieren, erklärte Sprecher Danilo Fox laut dpa.

Tesla wollte in Grünheide ursprünglich im Juli mit der Herstellung des Kompakt-SUV Model Y beginnen. Allerdings muss der Antrag zur Genehmigung des Vorhabens erneut öffentlich ausgelegt werden, weil Tesla eine Batteriefabrik in den bisherigen Antrag einbeziehen will. In Teslas Geschäftsbericht für das erste Quartal hieß es, das Projekt sei auf Kurs, bis Jahresende mit Produktion und Auslieferungen zu beginnen. Kürzlich besuchte Tesla-Chef Elon Musk die Baustelle.

(anw)