Breitbandmessung: Mobilfunk hinkt hinter Festnetz her

Im Festnetz wird eher die vertraglich vereinbarte Datenübertragungsrate erreicht als im Mobilfunk. In beiden Bereichen gibt es leichte Verbesserungen.

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Die von der Bundesnetzagentur gesammelten Daten zur Breitbandmessung zeigten im vergangenen Berichtsjahr leichte Verbesserungen. Im Festnetz erhielten 85,5 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Im vorigen Berichtszeitraum waren es 84,4 Prozent. Bei 43,5 Prozent der Nutzer wurde diese Rate voll erreicht oder überschritten gegenüber 42,3 Prozent zuvor, ergibt sich aus insgesamt 305.035 Breitbandmessungen im Festnetz.

Auch sei festzustellen, dass sich die Kundenzufriedenheit im Festnetz gebessert hat, teilte die Bundesnetzagentur mit. 79,1 Prozent der Endkunden waren mit der Leistung ihres Anbieters zufrieden, vergaben also eine Note von 1 bis 3. Im Vorjahr machten dies 78,2 Prozent. 10,4 Prozent bewerteten ihren Anschluss mit den Noten 5 oder 6; das sind 0,5 Prozentpunkte weniger. "Zufriedene Endkunden erzielten einen besseren Verhältniswert der tatsächlichen gemessenen im Vergleich zur vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate", ergänzt die Bundesnetzagentur.

Die Behörde bezieht die nun präsentierten Daten aus einer Messung im Webbrowser, über eine Desktop-App sowie auf einer Smartphone-App. Aus der von letzterer App eingegangenen gut 560.000 Messungen ergab sich, dass das Niveau im Mobilfunk weiterhin deutlich unter dem im Festnetz lag. Über alle Bandbreiten und Anbieter hinweg erhielten 25,5 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate gegenüber 23,2 Prozent im Vorjahr. Bei 4 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten, ein Prozentpunkt mehr als vor einem Jahr.

70,4 Prozent der Nutzer der Mobilfunk-App zur Breitbandmessung gaben ihrem Anbieter eine Schulnote 1 bis 3. Im Vorjahr waren es 70,7 Prozent. "Da gleichzeitig der in der Breitbandmessung ermittelte Verhältniswert zwischen der gemessenen und der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate wieder auf einem niedrigen Niveau lag, ist weiterhin zu vermuten, dass die Nutzer bei mobilen Breitbandanschlüssen eher die Mobilität und die zur Verfügung stehende absolute Datenübertragungsrate bewerteten als das Erreichen der vertraglich in Aussicht gestellten maximalen Datenübertragungsrate", erläutert die Bundesnetzagentur.

Deren Präsident Klaus Müller freue sich, "dass die Netzbetreiber den 5G-Ausbau schnell vorantreiben". Davon würden immer mehr Mobilfunk-Kunden profitieren, diese Entwicklung werde in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen. In ihrem Mobilfunk-Monitoring hatte die Bundesnetzagentur im Dezember 2023 festgestellt, dass 90 Prozent des Bundesgebiets von mindestens einem Betreiber mit 5G-Mobilfunk versorgt werden. Ein Jahr davor hat dieser Anteil noch 79 Prozent betragen.

Zu den Zahlen zur Breitbandmessung schreibt die Regulierungsbehörde, aus ihnen ließen sich keine Aussagen zur Versorgungssituation oder Verfügbarkeit von breitbandigen Internetzugangsdiensten ableiten. Es werde vielmehr geprüft, ob die Anbieter ihren Kunden die vertraglich zugesicherte Bandbreite liefern.

(anw)