Brexit: Microsoft spricht sich für Verbleib Großbritanniens in der EU aus

Der Microsoft-Chef für Großbritannien hat sich gegen den Austritt der Briten aus der Eurozone positioniert. Microsoft respektiere die Entscheidungen der Wähler, ein Austritt könnte aber einige Investitionskriterien zunichte machen.

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(Bild: dpa, Jagadeesh Nv/Symbolbild)

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Der Microsoft-Chef für Großbritannien, Michel Van der Bel, hat sich öffentlich dazu geäußert, wie Microsoft zum Brexit steht – dem möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Wie Van der Bel erklärt, sei man sich bewusst darüber, dass die Entscheidung von den Wählern und unter Berücksichtigung ihrer Belange getroffen werde. Er machte aber auch klar, dass der weitere Verbleib in der EU "wichtige Kriterien bewahren" würde, die für weitere Investitionen von Microsoft und anderen Unternehmen in Großbritannien sprächen.

Van der Bel begründet die öffentliche Stellungnahme mit Anfragen durch Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden. Da Microsoft als Unternehmen durch eine solche Entscheidung betroffen sei, habe man die eigene Position "sorgsam geprüft".

Großbritannien sei bisher ein wichtiger und attraktiver Standort für Microsoft gewesen, führt Van der Bel aus. Unter anderem habe man das erste internationale Büro 1982 in Großbritannien eröffnet. Mittlerweile beschäftige man mehr als 5.000 Mitarbeiter im Vereinigten Königreich. Außerdem arbeite man mit rund 25.000 britischen Unternehmen zusammen. Mit Microsoft sei auch die IT-Branche in dem Land gewachsen.

In der Vergangenheit habe man sich in Wachstumsphasen immer speziell für Investitionen in Großbritannien entschieden, weil das Vereinigte Königreich Teil der Europäischen Union ist. Erst vor kurzem habe man angekündigt, Cloud Services anzubieten, deren Datencenter in Großbritannien angesiedelt sein sollen.

Man habe in Großbritannien investiert – unter anderem in das erste firmeneigene internationale Entwicklungs-Labor in Cambridge – weil klar war, dass die weltweit besten Forscher mit den besten Forschern "aus der Region" direkt zusammenarbeiten wollten. Auf diese Weise hätte Microsoft auch die besten Forscher und damit verbundene Investitionen nach Großbritannien geholt.

Van der Bel stellt in seiner Stellungnahme klar, dass Microsoft weiterhin fest an der Seite seiner Mitarbeiter und Unternehmen stehe, aber machte auch deutlich, dass Großbritannien aus der Sicht von Microsoft in der EU bleiben sollte.

Van der Bel ist nicht der erste Sprecher gegen den Brexit aus dem Microsoft-Universum. Auch Microsoft-Gründer Bill Gates äußerte sich in einem Interview mit der Financial Times zum drohenden Brexit. Er zeigte sich besorgt, dass es zu einem Brexit kommen könnte. (kbe)