Britische Regierung will Schülern Mobiltelefone verbieten
Die britische Regierung verbietet die Nutzung von Mobiltelefonen in Schulen. Heranwachsende sollen sich so wieder besser auf das Lernen konzentrieren können.
(Bild: Dragon Images/ Shutterstock.com)
In englischen Schulen soll die Nutzung von Mobiltelefonen zukünftig nicht mehr erlaubt sein. Das erklärte das britische Bildungsministerium an diesem Montag. Durch den Bann von Mobilgeräten während des Unterrichts, aber auch während der Pausen, sollen sich Schülerinnen und Schüler wieder besser auf ihre Schulaufgaben konzentrieren können. Zudem soll damit auch Mobbing bekämpft werden.
Laut Mitteilung des Bildungsministeriums, folge Großbritannien mit diesem Schritt einer Reihe von anderen Ländern, wie etwa Frankreich, Italien und Portugal. Außerdem hätten die Vereinten Nationen bereits vor den Gefahren von Mobilgeräten in Schulen gewarnt. Regierungsdaten zeigten, dass etwa ein Drittel (29 Prozent) der Heranwachsenden an weiterführenden Schulen angaben, dass sie Mobiltelefone in den meisten oder allen Unterrichtsstunden verwendeten, ohne dass dies vorgesehen wäre.
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"Nicht durchsetzbar" und andere Probleme vergessend
Bildungsministerin Gillian Keegan erklärte anlässlich des Vorstoßes, dass die Regierung wisse, dass Lehrer mit der Wirkung von Mobiltelefonen – der Ablenkung, der Störung, dem Mobbing – zu kämpfen haben und Unterstützung bräuchten. Sie würdigte Schulen, die bereits ein Verbot von Mobiltelefonen durchgesetzt hätten.
In London räumte der dpa zufolge ein Regierungssprecher ein, dass eine Gesetzesänderung Zeit benötige und es deshalb zunächst nur neue Leitlinien gebe. Zugleich kritisierte der Chef der Lehrergewerkschaft NASUWT, Patrick Roach, dass das geplante Verbot "nicht durchsetzbar" und wirkungslos sei. Wichtiger wären Hilfen für Eltern und Lehrer, da die negativen Folgen von Smartphone-Nutzung nicht aufs Klassenzimmer beschränkt seien. Der Chef der Schulleitervereinigung NAHT, Paul Whiteman, wies außerdem auf Probleme bei der praktischen Umsetzung hin, etwa wenn Heranwachsende und Eltern rasch Absprachen treffen müssen, um Fahrten zur Schule oder nach Hause zu organisieren. Überdies hätten viele Schulen schon längst klare Regeln für die Nutzung von Mobilgeräten in Schulen.
In Deutschland machte jüngst die CDU ähnliche Äußerungen, allerdings in Bezug auf Grundschulen, in denen die Nutzung von Handys und Smartphones ohnehin oft längst verboten ist. In den Niederlanden soll ab dem kommenden Jahr ebenfalls ein Handyverbot an Schulen gelten.
Es geht nur um Schulen in England, das wurde am Anfang korrigiert.
(kbe)