Datenleck bei Bündnis Sahra Wagenknecht: Unbekannte hatten Zugriff

Unbefugte haben offenbar Zugriff auf Informationen von 35.000 Unterstützern und Interessenten des Bündnis Sahra Wagenknecht erlangt.

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(Bild: Black_Kira/Shutterstock.com)

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Informationen von 35.000 Unterstützern und Interessenten des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sind offenbar in unbefugte Hände geraten. Wie der Spiegel berichtet, sind davon neben Namen auch konkrete Zahlungsinformationen betroffen.

Demnach liegt dem Magazin eine Liste mit Daten von rund 5000 Parteispendern vor. Sie umfasse Zahlungen an die Wagenknecht-Partei, die bis zum 13. Januar dieses Jahres mittels eines Formulars auf der Webseite des BSW eingegangen seien. Die Liste enthalte Namen, E-Mail-Adressen und die Information, ob die Spende größer oder kleiner als 500 Euro war. Bei Spenden, die weniger als 500 Euro umfassten, sei zumeist der genaue Zahlbetrag hinterlegt.

Neben den Spender-Informationen seien auch 30.000 E-Mail-Adressen von Newsletter-Empfängern in die Öffentlichkeit gelangt. Der BSW-Schatzmeister Ralph Suikat erklärte gegenüber dem Spiegel, dass bei der Überprüfung einer überlassenen Stichprobe des Datensatzes diese sich als unvollständig entpuppten beziehungsweise die Angaben sich nicht mit tatsächlichen Spenden deckten.

Das BSW habe eine Meldung über das potenzielle Datenleck beim Landesdatenschutzbeauftragten veranlasst und bereite eine Strafanzeige gegen unbekannt vor. Außerdem habe die Partei erste Gegenmaßnahmen zur besseren Absicherung der IT-Systeme unternommen. Dazu gehören etwa gegebenenfalls die Überwachung kompromittierter Systeme und die Aktualisierung von Passwörtern.

Eine Antwort auf eine Anfrage von heise online zu dem Vorfall kam am Donnerstagabend. Eine Sprecherin der Partei erklärte, dass sie noch nicht wüssten, wer hinter dem Datenleck stecke. Daher könnten die Fragen noch nicht beantwortet werden.

Auch andere Parteien wurden gelegentlich Opfer von Datenlecks. Mitte vergangenen Jahres standen etwa Mitgliedsanträge der AfD frei zugreifbar im Netz. Da waren jedoch keine Datendiebe und Einbrecher am Werk, sondern ein Konfigurationsfehler der Webseitenbetreiber schuld.

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Das BSW hat auf unsere Anfrage geantwortet. Wir haben den Artikel entsprechend ergänzt.

(dmk)